Die Zeiten exorbitanten Wirtschaftswachstums sind in China vorbei – vorläufig jedenfalls. Doch der chinesische Markt bleibt für viele Schweizer Unternehmen wichtig, wie eine SRF-Umfrage unter mehreren grossen Firmen zeigt.
So erwirtschaftete der Technologiekonzern ABB im letzten Jahr 16 Prozent des Gesamtumsatzes in China. Beim Textilmaschinenhersteller Rieter waren es ebenfalls 16 Prozent. Das Industrieunternehmen Georg Fischer nennt 25 Prozent. Und Swatch verdiente gar 50 Prozent aller Erlöse in China. Von einem Klumpenrisiko will Swatch-Konzernchef Nick Hayek aber dennoch nichts wissen: «Wir haben eine Klumpen-Chance.»
Die chinesische Regierung scheint diesmal einen stärkeren wirtschaftlichen Einbruch in Kauf zu nehmen.
Doch Chinas Wirtschaft hat eine Achillesferse: die hohe Verschuldung. Hunderte Milliarden ausstehender Kredite, vor allem im Bausektor. Darum kommt China-Expertin und Investment-Spezialistin Christa Janjic für Swatch zu einem anderen Befund: «Man darf nicht vergessen, dass das, was wir im Moment in China erleben, eine staatlich verordnete wirtschaftliche Abkühlung ist. Die chinesische Regierung scheint diesmal einen stärkeren wirtschaftlichen Einbruch in Kauf zu nehmen. Denn sie will das Wirtschaftssystem fit für die Zukunft machen. Und dafür muss der Immobiliensektor abkühlen.»
Kein Vorbeikommen an zweitgrösster Wirtschaft
Dazu kommt, dass in der Vergangenheit der Export von Schweizer Uhren spürbar negativ auf konjunkturelle Schwächen in China reagiert hat.
Allerdings: An China als Geschäftsfeld kommt kein exportorientiertes Unternehmen vorbei – auch Schweizer Firmen nicht. Dafür sei das Land als zweitgrösste Wirtschaft der Welt mit 1.4 Milliarden Konsumentinnen und Konsumenten viel zu gross, sagt Christa Janjic.