Banken dürfen Anträge für die Überbrückungskredite ablehnen. Die Zürcher Kantonalbank musste das in den vergangenen Tagen häufiger tun, als ihr lieb ist.
«Die Ablehnungsquote ist leider noch zu hoch. Sie beträgt bei uns rund 25 Prozent», sagte ZKB-Chef Martin Scholl am Montag im Interview mit «ECO». Die Gründe seien primär administrativer Natur.
So seien etwa Kreditverträge falsch ausgefüllt worden, manche Unterschriften seien ungültig, Kreditbeträge falsch berechnet. «Das ist schade», sagt Scholl, «denn das verstopft unsere Pipeline.»
Die Firmen, die mit ihrem ersten Antrag scheiterten, können den Antrag gemäss Scholl nochmals stellen. «Es gibt eine zweite Chance», so der ZKB-Chef.
Zinssatz bei ZKB tiefer als bei Credit Suisse
Scholl äusserte sich auch zur Höhe des Zinssatzes. Seit vergangener Woche ist bekannt: Für Kredite bis zu einer halben Million Franken beträgt der Zins 0 Prozent, hier übernimmt der Bund das volle Risiko.
Kredite über einer halben Million Franken sichert der Bund zu 85 Prozent ab. Auf diesem Teil des Kredits beträgt der Zinssatz 0,5 Prozent.
Auf den restlichen 15 Prozent trägt die Bank das Risiko – und sie darf den Zinssatz selbst bestimmen. Bei der ZKB wird er auch hier 0,5 Prozent betragen, wie Scholl sagte.
Andere Banken verlangen mehr. So sagte André Helfenstein, Schweiz-Chef der Credit Suisse, vergangene Woche zur Handelszeitung: «Ich sehe da einen Zinssatz zwischen etwas über einem und maximal zweieinhalb Prozent.»
Allerdings wolle die Credit Suisse nichts an den Überbrückungskrediten verdienen. «Falls am Schluss Geld übrigbleibt, werden wir es zugunsten von Projekten zur Unterstützung von Schweizer Unternehmen in Notlage spenden», sagte Helfenstein.