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«Die Idee»: Datenbank für Verpackungen
Aus 10 vor 10 vom 03.03.2023.
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Datenbank für Verpackungen Mit Verpackungen das Klima schonen

Ein Forschungsprojekt der ETH Zürich mit Denner zeigt erstmals auf, wie Verpackungen sinnvoll reduziert werden können.

Einen ganzen Supermarkt auspacken – das wollten Catharina Bening und Julia Bachmann von der ETH Zürich schon lange. In Denner fanden sie einen passenden Partner: Gross genug, um sinnvolle Aussagen machen zu können, klein genug, um die Übersicht nicht zu verlieren.

Ab 2019 analysierten die beiden Wissenschaftlerinnen jede einzelne Verpackung des rund 3600 Artikel umfassenden Sortiments.

Wie viel Verpackung, was für eine Art Verpackung und mit welchem CO₂-Fussabdruck trage ich da eigentlich nach Hause?
Autor: Catharina Bening Forschungsgruppenleiterin Kreislaufwirtschaft, ETH Zürich

«Was es bis zu dem Zeitpunkt nicht gegeben hat, war eine Datenbank, die konkret sagen konnte: Wenn ich aus einem Supermarkt rauslaufe – wie viel Verpackung, was für eine Art Verpackung und mit welchem CO₂-Fussabdruck trage ich da eigentlich nach Hause?», sagt Catharina Bening, Forschungsgruppenleiterin Kreislaufwirtschaft an der ETH Zürich.

Der Ansatz, nur Gewichte reduzieren zu wollen, wäre komplett falsch.
Autor: Julia Bachmann Co-Leiterin Sustainability & Business Lab ETH Zürich

Den Fokus legten die ETH-Forscherinnen auf die CO₂-Emissionen und nicht aufs Gewicht der Verpackungen. Julia Bachmann, Co-Leiterin Sustainability & Business Lab an der ETH Zürich: «Wir können eine schwere Verpackung haben, die gut für die Umwelt wäre oder CO₂-technisch gut, aber genauso gut könnte man ein leichtes Material haben, das viel schlimmer wäre. Darum wäre der Ansatz, nur Gewichte reduzieren zu wollen, komplett falsch.»

Sinnvolle Veränderungen mit Datenbank

«Mit dieser Datenbank, kombiniert mit den Absatzzahlen, können wir viel detaillierter und sachkundiger darüber Auskunft geben, wo es Sinn ergibt, etwas zu verändern, sagt Catharina Bening.

Auf dieser Grundlage lasse sich sagen, wo es sich lohne, Materialien zu reduzieren oder zu ersetzen, neue Lösungen für ein Produkt zu finden oder Recycling-Optionen anzustossen.

Die beiden Forscherinnen bereiten zurzeit einen Bericht vor, damit auch andere von ihren Erkenntnissen profitieren können: Weitere Detailhändler oder der Bund, um gesetzliche Anpassungen vorzunehmen.

Optimierungen sind komplex

Denner setzt Erkenntnisse aus der Datenbank bereits um. Am meisten Optimierungen hat Denner bisher bei ungekühlten Lebensmitteln vorgenommen. Doch Verpackungsoptimierungen, sagt Lisa Züger, stellvertretende Leiterin Nachhaltigkeit bei Denner, seien komplex.

Entlang der Wertschöpfungskette seien verschiedenste Akteure involviert: «Kann der Lieferant etwas überhaupt herstellen und wenn ja, zu welchen Kosten?» Auch der Logistikprozess müsse berücksichtigt werden: Sei das Produkt immer noch stapelbar und genug robust, sodass es während des Transports nicht beschädigt wird? In der Filiale stelle sich die Frage nach dem Handling: Wie sieht etwas im Regal aus und wie schnell ist es eingeräumt?

CO₂-Einsparungen: Beispiele neuer Verpackungen

Box aufklappen Box zuklappen

Bei verschiedenen Produkten hat Denner bereits Verpackungen geändert:

Waschmittel Denner 3 in 1 Caps Ultra: Durch eine Umstellung der bisherigen Verpackung aus Plastik auf Karton können jährlich zwölf Tonnen CO₂ eingespart werden.

IP-Suisse Rindshackfleisch: Mit der Umstellung von einer Plastik- auf eine Kartonschale mit einer dünnen Schutzfolie werden 15 Tonnen CO₂ pro Jahr eingespart.

Wein Bio Toros Tinto Tempranillo Vino Organico: Neu verkauft Denner diesen Wein in einer Leichtglas-Flasche. Jährliche CO₂-Reduktion: acht Tonnen CO₂.

Denner Roter Früchtetee: Da der Karton, in dem die Teeschachteln in die Filialen geliefert werden, neu dünner ist, lässt sich pro Jahr eine halbe Tonne CO₂ einsparen.

Eine Herausforderung sei, dass Kundinnen und Kunden eine Veränderung akzeptieren. Lisa Züger zeigt einen spanischen Rotwein: Der Wein wird neu in einer Leichtglas-Flasche verkauft, die dünner und leichter als herkömmliche Weinflaschen ist.

Züger sagt dazu: «Je wuchtiger und schwerer eine Flasche ist, desto hochwertiger wird sie wahrgenommen. Da schneiden die leichten Glasflaschen in der Kundenwahrnehmung relativ schlecht ab.»

20 Prozent weniger Verpackung

Eine Sorte Hackfleisch etwa wird neu in einer Kartonschale mit einer dünnen Plastikfolie verkauft. Das spart 80 Prozent CO₂ im Vergleich zur bisherigen Plastikschale. Doch das koste im Einkauf viel mehr als eine konventionelle Plastikverpackung, sagt Lisa Züger.

Deshalb werde die Umstellung sukzessive über die nächsten Jahre erfolgen. Das Ziel: Bis 2025 will Denner 20 Prozent seiner Verpackungen reduzieren.

10 vor 10, 03:03.2023, 21:50 Uhr

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