- Französische Ermittler gehen einem Medienbericht zufolge Hinweisen nach, wonach fast zwei Millionen Wagen des Autobauers PSA (Peugeot, Citroën) manipuliert sein könnten.
- Ähnlich wie bei VW sollen so die Abgaswerte geschönt worden sein. Das berichtet die Tageszeitung «Le Monde».
Peugeot 208, Citroën C3 und 7 weitere zwischen 2009 und 2015 gebaute Diesel-Modelle sind betroffen. Aus dem Auspuff dieser Wagen komme bis zu 170 Prozent mehr Stickoxid als vom Hersteller angegeben, schreibt «Le Monde». Eine betrügerische Software sei diesmal nicht im Spiel, zitiert die Zeitung aus dem noch unveröffentlichten Bericht der französischen Wettbewerbsbehörde. Betrogen werde bei der Kalibrierung der Motoren.
Dementi aus der Konzernzentrale
Der PSA-Konzern wies den Bericht umgehend zurück. Man verfolge keine «betrügerische Strategie» und halte in allen Ländern die Vorschriften ein. Der Konzern habe seine Fahrzeuge niemals mit einer Software ausgestattet, die Abgastests erkenne und dabei eine Abgasreinigung einschalte, die sonst inaktiv sei.
PSA steht seit April wegen möglicher Täuschung bei Diesel-Abgaswerten im Visier der französischen Justiz. Zuvor hatte die Antibetrugsbehörde ein Dossier mit ihren Erkenntnissen zu PSA an die Staatsanwaltschaft übermittelt. Bestehen die Beweise vor Gericht, droht PSA eine Busse von bis zu 5 Milliarden Euro. Die Wettbewerbshüter riefen auch bei VW, Renault und Fiat Chrysler die Justiz an, die jeweils Ermittlungen aufnahm.