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Einheitlicher Standard Gleiche Dienstleistungen an allen Bancomaten

  • Wer heute einen Bankautomaten benutzt, bei dessen Bank er nicht Kunde ist, kann nicht immer auf alle Dienstleistungen zugreifen.
  • Zum Beispiel ist die Abfrage des Kontostandes oder sind Einzahlungen oft nur bei Automaten der eigenen Bank möglich.
  • Mithilfe eines einheitlichen Regelwerks soll dies geändert werden.

Die Börsenbetreiberin Six ist für die Software der Bancomaten zuständig. Sie will für Bargeldtransaktionen in der ganzen Schweiz einen einheitlichen Standard einführen.

Konkret heisst das: Dienstleistungen, die man bisher nur an Automaten seiner eigenen Bank benutzen konnte, sollen auch bei Fremdbancomaten möglich sein.

Bankenprofessor Andreas Dietrich von der Hochschule Luzern findet eine Vereinheitlichung begrüssenswert. Er betont jedoch: «Solange Kunden Gebühren zahlen, wenn sie bei Fremdbancomaten Bargeld beziehen, wird sich für viele kaum etwas ändern. Auch wenn es ein einheitliches System gibt.»

Mehr Bancomaten, weniger Bankfilialen

In der Schweiz gibt es immer mehr Bancomaten, das zeigt eine Statistik der Schweizerischen Nationalbank. Dies sei laut Dietrich auf den Filialabbau bei Banken zurückzuführen. Wo früher eine Filiale stand, gibt es heute einen Bancomaten.

Und so bald werden diese auch nicht verschwinden, ist er sich sicher: «Zwei Drittel der Transaktionen werden mit Bargeld beglichen. Schweizerinnen und Schweizer schätzen das Bargeld nach wie vor.»

Das zeigt auch die bezogene Bargeldmenge. Im Schnitt sind es 270 Franken. «Man sieht, dass der Schweizer sehr viel Bargeld abhebt und somit auch damit bezahlt», so Dietrich. Man sehe aber zum Beispiel im Ausland die Entwicklung, dass je länger je mehr mit Karte bezahlt werde.

Dietrich erwartet diese Entwicklung auch in der Schweiz: «Ich bin überzeugt, dass die Anzahl Bancomaten-Transaktionen in den nächsten Jahren rückläufig sein wird.»

Vereinheitlichung kommt Ende Jahr

Voraussetzung für die Vereinheitlichung der Bancomaten ist die neue Generation von Debit-Karten, mit denen auch Online-Einkäufe möglich sind. In Umlauf kommen diese wohl bei den meisten Banken gegen Jahresende.

Auch mit neuen Karten und neuer Software, ein Ärgernis dürfte bleiben: Die Gebühren an Fremdbancomaten abschaffen, können nur die Banken selbst. Und das wird wohl nicht passieren in Zeiten von Negativzinsen und sinkenden Erträgen.

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