Das Wichtigste in Kürze:
- Der Vorrat an einheimischen Birnen reicht nur noch bis Ende Woche.
- Bei den Äpfeln sieht die Situation nicht viel besser aus.
- 8000 Tonnen importierte Äpfel sollen den Engpass beheben.
Olivier de Meuron ist Lebensmittelhändler aus Neuenburg. Seit 10 Tagen wartet er auf die nächste Lieferung von Bio-Birnen. De Meuron versucht Himmel und Erde in Bewegung zu setzen, um an Schweizer Bio-Birnen zu kommen. «Wir verbringen Tage damit, kleinere Betriebe zu finden, die vielleicht noch Ware zum Verkauf haben», erklärt er.
Die Händler spüren die Folgen des frostigen Frühlings von 2017. 50 Prozent der Bio-Birnen-Ernte wurde im letzten Jahr zerstört. Den Schweizer Produzenten, bio oder nicht, werden wohl bis Ende Woche die Vorräte ausgehen. Deshalb hat die Organisation «Swissfruit» bereits Mitte Dezember bei den Behörden angefragt, ob sie Birnen ohne Zusatzsteuer importieren könne.
Ähnlich ist die Situation bei den Äpfeln. Die Sorte Boskop ist bald ausverkauft, Gala wohl Mitte April. Lediglich bei der Sorte Golden Delicious könnte der Apfel-Bestand bis Ende Frühling reichen. 8000 Tonnen Äpfel müssen wohl importiert werden.
Tristan Cerf, Mediensprecher von Migros, erklärt dazu: «In der Schweiz gelten strenge Normen für «Bio-Produkte». Bei europäischen Bio-Äpfeln gelten ähnliche Kriterien, deshalb können wir das Angebot von Äpfel sicherstellen.»
Das wiederum ist ein Dilemma für jene Händler, die lediglich auf lokal produzierte Ware setzen. So oder so, die Preise für Bio-Äpfel und Birnen werden steigen.