- Ursula Nold ist an der Migros-Delegiertenversammlung zur neuen Präsidentin gewählt worden.
- Nold hat sich in einer Kampfwahl mit 73 zu 27 Stimmen gegen Jeannine Pilloud, die frühere Leiterin Personenverkehr bei den SBB, durchgesetzt.
- Die 49-Jährige folgt auf Andrea Broggini und wird ihr neues Amt am 1. Juli antreten.
Bemerkenswert an der Wahl von Nold ist, dass ihre Konkurrentin Pilloud die offizielle Unterstützung der Migros-Oberen hatte. Die beiden Frauen stehen für einen unterschiedlichen Kurs der künftigen Migros. Nold, die bisher Präsidentin der Migros-Delegiertenversammlung war, wird als die Bewahrerin eingeschätzt, während Pilloud das Etikett der Veränderung angeheftet wurde.
«Kenne die Werte der Migros sehr gut»
Nach ihrer Wahl sagte Noll zu SRF, dass sie durchaus auch für eine innovative Migros einstehe. «Ich kenne aber auch unsere Werte sehr gut, die uns in der Vergangenheit einzigartig gemacht haben.» Nold glaubt, dass sie deshalb gewählt wurde, weil man ihr zutraue, die Migros-Gemeinschaft zu einen und vorwärts zu bringen. Die unterlegene Pilloud wollte sich gegenüber SRF nicht zum Ausgang der Wahl äussern.
Neben ihrer Tätigkeit als Präsidentin der Migros-Delegiertenversammlung ist die neugewählte Migros-Präsidentin Nold auch Dozentin und Angebotsverantwortliche für den Bereich Kader- und Systementwicklung im Institut für Weiterbildung und Medienbildung der Pädagogischen Hochschule Bern. Daneben ist sie Verwaltungsrätin des Bildungsunternehmens WKS KV Bildung, Verwaltungsratspräsidentin der KMU-Unterstützerfirma Be Advanced sowie Stiftungsrätin von Konzert Theater Bern.
Der bisherige Präsident Andrea Broggini hatte vergangenen Herbst seinen vorzeitigen Rücktritt angekündigt. Der Tessiner Wirtschaftsanwalt präsidiert die 23-köpfige Verwaltung, wie das oberste Aufsichts- und Verwaltungsgremium des Migros-Genossenschaftsbundes heisst, seit 2012.