- Die Swisscom hat im ersten Halbjahr einen Gewinnknick erlitten.
- Unter dem Strich sank der Reingewinn um 25 Prozent auf 785 Millionen Franken.
- Grund für den Rückgang ist auch eine happige Busse von knapp 72 Millionen Franken der Eidgenössischen Wettbewerbskommission.
Im Streit um Live-Sportrechte war die Swisscom Anfang Juni vor dem Bundesverwaltungsgericht mit ihrer Beschwerde gegen die Weko-Busse abgeblitzt. Nun hat der Telekomkonzern den Entscheid ans Bundesgericht weitergezogen.
Ein weiterer Sondereffekt, der auf den Halbjahresgewinn geschlagen hat, ist eine Aufwertung einer Glasfaserkooperation im Vorjahr und der Verkauf einer Beteiligung, die für einen Einmalgewinn von 207 Millionen Franken gesorgt hatten.
Diese Effekte summieren sich auf 280 Millionen. Ohne diese Sondereffekte wäre der Reingewinn um 8.2 Prozent gestiegen.
Nicht ganz so stark wirken sich die Sondereffekte beim Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) aus. Dieser sank um 5.4 Prozent auf 2.2 Milliarden Franken. Bereinigt man das Ergebnis von den Einmaleffekten und den Währungsschwankungen, hätte der EBITDA um 1 Prozent zugelegt.
Im gesättigten Schweizer Kerngeschäft erodierte der Umsatz leicht um 0.2 Prozent. Der anhaltende Wettbewerbs- und Preisdruck führte weiterhin zu einem Rückgang beim Umsatz mit Telekomdiensten. Dagegen stieg der Umsatz im IT-Lösungsgeschäft mit Geschäftskunden deutlich. Den Betriebsgewinn konnte die Swisscom hierzulande dank Effizienzsteigerungen auffangen.
Swisscom spürt die Euro-Schwäche
In Italien ist der Konzern zwar weiter gewachsen, der schwache Euro drückt aber das Resultat der italienischen Breitbandtochter Fastweb. Die Mailänder Tochter steigerte den Umsatz um 1.5 Prozent und den EBITDA um 4.9 Prozent. Allerdings ist bei den Breitbandanschlüssen in Italien offenbar das Ende der Fahnenstange erreicht. Gewachsen ist Fastweb nur noch im Mobilfunk.
In der Schweiz blieb die Kundenzahl in etwa stabil. Der Swisscom-Umsatz sank um 1.6 Prozent auf 5.5 Milliarden Franken. Ohne die Euro-Schwäche wäre der Umsatz beinahe stabil geblieben (-0.1 Prozent). Mit den Zahlen hat die Swisscom die Erwartungen der Analysten etwas verfehlt.
Finanzziele unverändert
Der «blaue Riese» hat die Weko-Busse einkalkuliert und lässt deshalb den Ausblick fürs Gesamtjahr unverändert. Die Swisscom erwartet weiterhin einen Umsatz von 11.1 bis 11.2 Milliarden Franken. Der EBITDA soll rund 4.4 Milliarden Franken erreichen und die Investitionen rund 2.3 Milliarden Franken.
Die Dividende soll auch für das laufende Jahr bei 22 Franken bleiben, wenn die Ziele erfüllt werden. Weiterhin beabsichtigt die Swisscom wie in den Vorjahren auch 2022, die Kostenbasis um rund 100 Millionen Franken zu senken.