- Am 28. September traf Hurrikan «Ian» in Florida auf die Küste, mit einer zerstörerischen Windgeschwindigkeit von 250 Kilometern pro Stunde.
- «Ian» verursachte Starkregen, Überschwemmungen und hinterliess eine Schneise der Verwüstung.
- Inzwischen liegen erste Schätzungen zu den verursachten Schäden vor. Demnach könnte «Ian» zu den teuersten US-Hurrikans der Versicherungsbranche gehören.
Die Zahl der Todesopfer durch Hurrikan «Ian» ist laut Medienberichten inzwischen auf rund 80 geklettert. Und allmählich wird auch das Ausmass des materiellen Schadens greifbar.
63 Milliarden US-Dollar Schaden
Unternehmen, die sich professionell mit dem Abschätzen von Schäden bei Katastrophen befassen, haben erste Schätzungen auf den Tisch gelegt: So geht «Karen Clark» für die USA und die Karibik von einem Schaden von 63 Milliarden US-Dollar aus.
Dabei noch nicht eingerechnet sind Schäden an Booten oder auch Kosten, die das staatliche Flutversicherungsprogramm auffängt. Der wirtschaftliche Gesamtschaden könnte sich auf über 100 Milliarden US-Dollar belaufen, wenn man nicht versicherte Gebäude, kaputte Infrastruktur und Aufräumarbeiten mit einrechnet, so die Fachleute. Damit wäre «Ian» der teuerste Hurrikan in Florida.
Zahlreiche Streitfälle erwartet
Eine andere Firma, Verisk, schätzt den versicherten Schaden in den USA auf 57 Milliarden US-Dollar – wobei auch hier das nationale Flutversicherungsprogramm noch nicht mit eingerechnet ist.
Auf die Versicherungskonzerne könnten zahlreiche Streitfälle zukommen: Denn die Frage, ob ein Schaden durch den Sturm oder die Überflutung entstanden ist, ist schwierig zu beantworten, ist versicherungstechnisch aber relevant.
Dass Wirbelstürme derart hohe Schäden verursachen können, hat zwei Gründe: Die Stürme werden wegen des Klimawandels heftiger. Und die Menschen bauen auch immer mehr in sturmgefährdeten Gebieten.
Bald dürften auch die beiden grössten Rückversicherer der Welt – Swiss Re und Munich Re – eigene Schadensschätzungen zu Hurrikan «Ian» vorlegen.