- Neue Zahlen vom Mai zeigen, dass die Zahl der Konkurseröffnungen ansteigt.
- Das ist ein Indikator dafür, dass eine Konkurswelle auf die Schweiz zurollt.
- Während des Höhepunkts der Coronakrise gingen die Konkurseröffnungen noch zurück – unter anderem wegen des Betreibungsstopps und anderen Hilfsmassnahmen.
Auch das Eventunternehmen «rmp Eventservices» in Basel kämpft ums Überleben. «Wenn wir keine Unterstützung bekommen, geht die Firma Konkurs. Wir haben keine Aufträge mehr, es ist schlimm. Und es ist auch nichts in Aussicht», sagt Geschäftsführerin Petra Sarke.
In normalen Zeiten ist die Firma im Bereich Bühnenbau tätig für grosse Konzerte wie zum Beispiel im Hallenstadion Zürich oder an Open-Air-Veranstaltungen.
Wenn wir keine Unterstützung bekommen, geht die Firma Konkurs. Wir haben keine Aufträge mehr.
Wann die Firma ihre Arbeit wieder aufnehmen kann, sei nicht absehbar. Der einzige Lichtblick seien Gelegenheitsjobs für ihre Mitarbeitenden, wie zum Beispiel Hilfsarbeiten bei einem befreundeten Gärtner.
«Das bringt uns aber nur einen Bruchteil der Einnahmen, die uns weggebrochen sind, vielleicht 10 Prozent», sagt Sarke. Im besten Fall könne sie damit einen Teil ihrer Fixkosten decken. Hinzu kommt, dass Ende Mai ein Teil des Anspruchs auf Kurzarbeitsgelder wegfällt.
Die Situation des KMU «rmp Eventservices» ist kein Einzelfall und zeigt, dass es in den Branchen, die von der Coronakrise besonders betroffen sind, düster aussieht. Das zeigen auch neue Zahlen zu den Konkurseröffnungen.
Drohende Konkurswelle
Eine Untersuchung des Wirtschaftsinformations-Unternehmens CRIF zeigt, dass im Mai deutlich mehr Unternehmen Konkurs anmelden mussten als in den Monaten davor. Im März und April verhinderten die Corona-Hilfsmassnahmen des Bundes, wie zum Beispiel der vorübergehende Betreibungsstopp, etliche Zahlungsengpässe. Die Zahlen vom Mai sind ein Vorbote der drohenden Konkurswelle.
CRIF-Sprecherin Heidi Hug betont zwar, dass diese Zahlen mit Vorsicht zu geniessen seien. Erst die kommenden Monate würden das Ausmass der Konkurse zeigen. Aber es sei zu erwarten, dass die Konkurswelle auch auf Sektoren überschwappe, die eigentlich nicht direkt von der Pandemie betroffen sind.
«Wenn zum Beispiel Restaurants ihre Rechnungen nicht mehr zahlen können, bekommen das auch die Immobilien-Firmen zu spüren. Das kann einen Rattenschwanz auslösen», sagt Hug.