- Die EU-Kommission hat die geplante Fusion der Bahnsparte von Siemens und Alstom untersagt.
- Der Zusammenschluss würde den Wettbewerb einschränken, heisst es aus Brüssel.
- Siemens und Alstom wollten einen europäischen Grosskonzern schaffen – vor allem, um es mit dem weltgrössten Zughersteller CRRC aus China aufnehmen zu können.
Die von den Unternehmen angebotenen Zugeständnisse hätten nicht ausgereicht, um die Bedenken auszuräumen, so die EU-Kommission. Die Fusion hätte die beiden grössten Anbieter von Bahn-Signalanlagen und Schienenverkehrsfahrzeugen in Europa zusammengeführt, teilten die EU-Wettbewerbshüter weiter mit. Auch weltweit stünden beide Unternehmen an der Spitze ihrer Branche, hiess es.
Auf dem Markt für Hochgeschwindigkeitszüge wäre nun ein dominanter Akteur geschaffen worden, erklärte die EU-Kommission weiter. Auch einige Märkte für Signalanlagen wären betroffen gewesen. Für die Kunden – vor allem Eisenbahnunternehmen und Schieneninfrastruktur-Betreiber – hätte sich die Auswahl an Produkten eingeschränkt.
«Hätte zu höheren Preisen geführt»
Siemens und Alstom sind beide 'Champions' im Schienenverkehrssektor», sagte die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager. «Ohne ausreichende Abhilfemassnahmen hätte der Zusammenschluss zu höheren Preisen für Signalanlagen, die die Sicherheit der Fahrgäste gewährleisten, und für die nächsten Generationen von Hochgeschwindigkeitszügen geführt.»
Wirtschaftsverbände und auch die deutsche und die französische Regierung hatten sich vehement für die Fusionszusage ausgesprochen. Aus ihrer Sicht braucht es ein neues EU-Wettbewerbsrecht, um Fusionen zu ermöglichen, aus denen europäische Grosskonzerne erwachsen können. Mit solchen «Champions» wollen sie den staatlich gestützten Wettbewerbern aus Fernost etwas entgegensetzen.