- Der Leitzins der Europäischen Zentralbank verbleibt auf dem historischen Tiefststand von 0,0 Prozent.
- Die Weiterverfolgung der extrem lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank kommt für Experten wenig überraschend.
- Auch den Aufschwung des Euros konnte den EZB-Entscheid nicht beeinflussen.
- Die Stärke der Gemeinschaftswährung setzt Exporteure derzeit unter Druck. Der Kurs durchbrach gestern erstmals seit über drei Jahren die 1,24 Dollar-Marke.
Auch den Strafzins für Banken, wenn diese über Nacht überschüssige Liquidität bei der EZB parken, veränderte die Notenbank nicht. Der sogenannte Einlagensatz liegt damit weiter bei minus 0,4 Prozent.
Euro-Stärke ist ein Problem
Wie Mario Draghi an der Pressekonferenz bekannt gab, bereitet der starke Euro den Währungshütern die grössten Sorgen. «Die derzeitige Wechselkursvolatilität stellt eine Unsicherheitsquelle dar», sagte er. Dadurch verbilligen sich auch Importe, was die Teuerung drückt und das Erreichen des mittelfristigen Inflationsziels von knapp unter zwei Prozent in Frage stellt.
Der Aufschwung des Euro liess sich von Draghis Worten jedoch nicht bremsen. Im Gegenteil: die Währung gewann während Draghis Rede stark und der Kurs stieg auf deutlich über 1,25 US-Dollar. Auch die derzeitige Dollarschwäche trägt ihren Teil zur ungünstigen Situation bei. Gegenüber dem Franken stieg der Euro auf 1,17.
Der Euro ist derzeit so teuer wie seit gut drei Jahren nicht mehr, was Exportgüter aus der Euro-Zone anderswo verteuert.