- Im ersten Fall ging es um einen ehemaligen Profi-Verwaltungsrat und Firmensanierer, der wiederholt gezielt Informationen aus den Firmen ausgenutzt haben soll für seine Insidergeschäfte.
- Den Namen des Mannes will die Finma auch auf Nachfrage von SRF News hin nicht nennen. Es dürfte sich aber um den einstigen Starsanierer Hans Ziegler handeln.
- Er versuchte unter anderem die 2003 pleite gegangene Winterthurer Erb-Gruppe zu retten.
- Ziegler machte sich einen Namen als sogenannter Profi-Verwaltungsrat. Er sass im Lauf seiner Karriere in 70 Aufsichtsgremien.
- Er habe für seine Insidergeschäfte vor allem Derivate eingesetzt, um mit den Kursausschlägen der Aktien bekannter Schweizer Firmen viel Geld zu verdienen.
- Er muss nun 1,4 Millionen Franken zurückzahlen.
- Ziegler soll gegen das Aufsichtsrecht verstossen haben. Eine 2016 gegen ihn eröffnete Untersuchung der Bundesanwaltschaft (BA) läuft noch.
- Die BA werde analysieren, ob und welchen Einfluss der Entscheid auf das Verfahren wegen Verdachts des Insiderhandels hat, schreibt sie auf Anfrage von SRF. Ziegler drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis.
Einschätzung von Wirtschaftsredaktor Klaus Ammann
So hat Ziegler von Insiderwissen profitiert
Der zweite Fall betrifft eine kleine Firma, die ohne Lizenz im Aktienhandel tätig war. Sie soll die Aktienkurse zahlreicher Schweizer Börsen-Schwergewichte manipuliert haben. Auch hier geht die Finma «von einem Millionenbetrag» aus, der zurückbezahlt werden muss. Die Finma ordnete bereits 2015 an, dass die Firma aufgelöst wird.
Fiktive Aufträge als Kurstreiber eingesetzt
Die Händler beeinflussten laut Finma von 2011 bis 2015 illegal den Börsenkurs zahlreicher Schweizer Blue-Chip-Aktien, indem sie eine Vielzahl von grossen Aufträgen im Orderbuch erfassten. Die Aufträge waren jedoch mehrheitlich nie ausgeführt worden und sollten auch nicht ausgeführt werden.
Vielmehr hätten die Händler die mittels dieser Aufträge ausgelösten Kursbewegungen genutzt, um mit an diese Aktien gekoppelten Derivaten Gewinne zu erzielen. Die Kaufaufträge seien anschliessend wieder gelöscht worden.