Das Wichtigste in Kürze:
- Im Februar wurden in den USA 235'00 neue Stellen geschaffen.
- In der Baubranche wurden so viele Jobs geschaffen wie seit zehn Jahren nicht mehr.
- Die Arbeitslosenquote sank auf 4,7 Prozent, was de facto Vollbeschäftigung bedeutet.
- Die US-Notenbank Fed signalisierte eine Zinserhöhung.
Der Boom am US-Arbeitsmarkt hält an. Private Unternehmen und der Staat schufen im Februar insgesamt 235'000 Stellen, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Das sind weit mehr Jobs als erwartet.
Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten lediglich mit 190'000 neuen Arbeitsplätzen gerechnet. Vor allem auf dem Bau, bei privaten Bildungsträgern, in der Industrie und im Gesundheitsbereich habe die Nachfrage nach Arbeitskräften angezogen. Begünstigt von der milden Witterung entstanden allein in der Baubranche insgesamt 58'000 neue Stellen und damit so viele wie seit fast zehn Jahren nicht mehr.
Praktisch Vollbeschäftigung
Die separat ermittelte Arbeitslosenquote sank um einen Tick auf 4,7 Prozent. Das ist ein Minus von 0,2 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit herrscht de facto Vollbeschäftigung – das erklärte Ziel der US-Notenbank Fed.
Sie hat für Mitte nächster Woche eine Zinserhöhung signalisiert. Es wäre bereits die zweite Zinserhöhung innerhalb weniger Monate. Seit der Anhebung im Dezember liegt der Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld in einer Spanne zwischen 0,5 und 0,75 Prozent.
Neue Jobs zu schaffen ist eines der wichtigsten Versprechen von US-Präsident Donald Trump. Er versprach, der «grösste Job-produzierende Präsident» seines Landes zu werden, «den Gott je geschaffen hat». Mit Steuersenkungen und Investitionen will er die florierende Konjunktur noch stärker ankurbeln. Tatsächlich trug auch der Staat im Februar zum Boom bei: Es entstanden 8000 Stellen.
SRF-Börsenkorrespondent Jens Korte gibt zu bedenken: «Ein Grund für den guten Arbeitsmarkt war ungewöhnlich warmes Wetter im Februar – und dafür kann die neue Regierung nichts.» Einige Ökonomen würden allerdings sagen, die Stimmung bei den Unternehmen habe sich seit der Präsidentschaftswahl gebessert. «Aber eigentlich ist das noch der Arbeitsmarkt von Barack Obama», sagt Korte.