- Die Arbeitslosenquote hat sich im Mai um 0.1 Prozentpunkte auf insgesamt 3.4 Prozent erhöht.
- Knapp 156'000 Menschen waren demnach im Mai als arbeitslos gemeldet – das sind 2585 mehr als noch im April 2020, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) bekannt gibt.
- Gegenüber dem Vorjahresmonat (Mai 2019) erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 54'628 Personen. Dies entspricht einem Plus von 53.9 Prozent.
Die Quote erreichte damit den höchsten Wert seit Februar 2017. Allerdings war der Anstieg nicht mehr so drastisch wie im Vormonat, als die Arbeitslosenquote von 2.9 auf 3.3 gesprungen war.
Vor der Krise – im Februar – hatte sie noch bei 2.5 Prozent gelegen, im letzten Sommer war sie sogar auf ein Mehrjahrestief von 2.1 Prozent gesunken.
Ökonomen hatten im Vorfeld für den Mai zum Teil mit einem noch höheren Wert gerechnet. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Experten hatten Werte zwischen 3.4 und 3.8 Prozent geschätzt.
Seco-Chef: Keine Anzeichen für Massenentlassungen
Was allfällige Massentlassungen betrifft, so hat das Seco laut ihrem Chef Boris Zürcher zurzeit keine entsprechenden Hinweise. Stellensuchenden- und Arbeitslosenzahl klafften zurzeit nicht auseinander, stellt er fest. Dies wäre nämlich ein untrügliches Zeichen, wenn sich in Kündigung befindende Angestellte bereits auf den RAV melden würden. «Von daher haben wir den Eindruck, dass sich die Situation zumindest bei den binnenorientierten Branchen etwas normalisieren könnte», so Zürcher.
Die offiziellen Prognosen von 3,9 Prozent Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt erachtet Zürcher im Moment aufgrund der Rückmeldungen von Arbeitsmarkt und Vollzugsstellen «eher als wenig wahrscheinlich». Es sei aber auch nicht auszuschliessen.
Zürcher geht davon aus, dass der Binnenmarkt relativ rasch wieder in die Gänge kommt. Dies werde dann auch eine stabilisierende Wirkung auf die Beschäftigung im Binnenmarkt haben, wo das Gros der Schweizerinnen und Schweizer angestellt ist. Bei den durch die internationale Konjunktur bestimmten exportorientierten Branchen dürfte laut Zürcher die Erholung etwas schleppender vor sich gehen.