- Die Coronakrise und die Aufspaltungskosten haben bei Ruag International nun auch Auswirkungen auf die Angestellten – das Unternehmen verschärft seinen Sparkurs.
- Insgesamt bis zu 150 Stellen werden bis Ende 2021 abgebaut, wie Ruag mitteilt.
- Bereits im Februar hatte das Unternehmen kommuniziert, dass in Emmen gegen 90 Stellen abgebaut werden sollen.
Im Fokus ist dabei der Bereich der globalen Support-Funktionen des Unternehmens, der etwa die IT oder das Personalwesen umfasst. Derzeit bietet er noch insgesamt 450 Vollzeitstellen. Von diesen soll nun also etwa ein Drittel gestrichen werden.
Man strebe für alle Mitarbeitenden «faire und sozialverträgliche Lösungen» an, hiess es in dem Communiqué weiter. In der Schweiz sei konkret ein Sozialplan vorgesehen. Ausserdem soll der Rückgang soweit möglich über natürliche Fluktuation oder Pensionierungen auffangen werden.
Wie es nun geschäftlich weitergeht, ist gemäss dem Unternehmen schwierig abzuschätzen. Zwar habe man die Effekte der Krise mit Instrumenten wie Kurzarbeit, Abbau von Überzeit und Ferien, Einstellungsstopp sowie einem rigiden Sparkurs abfedern können.
Zum jetzigen Zeitpunkt gehe man aber davon aus, dass es wohl bis 2024/25 dauern werde, bis die aviatiknahen Segmente wieder Auslastungen auf Vorkrisenniveau haben werden. Deshalb sei diese «tiefgreifende Transformation» nun notwendig geworden.
«Abbau trifft den Wirtschaftsstandort hart»
Man nehme den Entscheid «mit grossem Bedauern» zur Kenntnis, heisst es in einer Reaktion der Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretungen. Dieser zweite Abbau seit Februar 2020 treffe den Wirtschaftsstandort Schweiz hart und sei eine direkte Folge des Entscheides des Bundesrates, die Ruag aufzuteilen und zu privatisieren.
Vom Bundesrat und den Arbeitgebern wird verlangt, die soziale Verantwortung zu übernehmen und einen Stellenabbau zu verhindern. Zudem fordern sie, offen und transparent über das laufende Verfahren informiert zu werden.