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Fussballgeschäft in Europa Grosse Fussballclubs generieren Einnahmen wie noch nie zuvor

  • Die 20 grössten europäischen Clubs haben 2024 insgesamt einen Umsatz von mehr als 11 Milliarden Euro erwirtschaftet.
  • Real Madrid ist der erste Club mit mehr als einer Milliarde Euro Umsatz.
  • Kommerz und Sponsoring sind die wichtigsten Einnahmequellen.

Es ist noch nicht lange her, da waren in Europa die Fussballstadien leer. Während der Corona-Zeit mussten etliche Spiele abgesagt werden. Nun haben sich die grossen Fussballclubs erholt, das Geld fliesst wie nie zuvor. In der vergangenen Fussball-Saison generierten die 20 grössten Clubs von Europa einen Umsatz von 11.2 Milliarden Euro, das sind sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Dies zeigt eine von der Beratungsfirma Deloitte veröffentlichte Studie.

Kommerz und Sponsoring

Dass die grössten europäischen Fussballclubs mehr Einnahmen generieren, hat vor allem mit dem kommerziellen Geschäft zu tun, das immer wichtiger wird. Fussball ist längst nicht mehr nur Sport, sondern auch ein Geschäft. Die Vereine suchen neue Einnahmequellen und schliessen lukrative Verträge ab – zum Beispiel im Sponsoring, bei der Werbung und auch beim Verkauf von Fanartikeln.

Weiter ist es gelungen, in der vergangenen Saison 23/24 zusätzliche Zuschauerinnen und Zuschauer in die Stadien zu locken. Diese Einnahmen sind erstmals über die Marke von zwei Milliarden Euro geklettert. Die Clubs haben die Kapazitäten in den Stadien erhöht und die Eintritte wurden teurer.

Die Übertragungsrechte wiederum stagnieren. Dies hat damit zu tun, dass die Vereine mit den Medienhäusern langfristige Verträge abgeschlossen haben, die bis mindestens 2027 weiterlaufen.

Real Madrid ist der grösste Club

Gemessen am Umsatz ist Real Madrid der grösste Club Europas. Zum ersten Mal hat ein Verein innerhalb eines Jahres mehr als eine Milliarde Euro Umsatz gemacht. Unter den zehn grössten Clubs befinden sich sechs Vereine aus Grossbritannien.

Im Geschäft mit dem europäischen Fussball steigen nicht nur die Einnahmen, sondern auch die Ausgaben sind gewaltig, so zum Beispiel für Spielertransfers und Gehälter. Dies zeigt sich auch beim grössten Club Real Madrid. Der spanische Club erzielt zwar so viele Einnahmen wie noch nie und dennoch bleibt unter dem Strich nur ein magerer Gewinn von 16 Millionen Euro.

Schweizer Clubs weit abgehängt

Gemessen an den Einnahmen können die Schweizer Fussballclubs mit den Titanen aus Europa nicht mithalten. Der erfolgreichste Schweizer Verein der vergangenen Jahre ist YB – die Young Boys erzielten 2023 einen Umsatz von 104 Millionen Franken. Wichtigste Einnahmequelle für YB sind die Übertragungsrechte, gefolgt von den Eintritten und erst danach folgen die Einnahmen aus dem Sponsoring und den kommerziellen Aktivitäten.

Real Madrid feiert den Sieg
Legende: Pokal gewonnen und somit auch das grosse Geld. Real Madrid im Juni 2024. Keystone/Frank Augstein

Der FC Basel wiederum erreichte in den besten Zeiten einen Umsatz von 132 Millionen Franken. Das war 2016, als der Club grosse Erfolge in der Champions-League feiern konnte. Seither sind die Umsätze eingebrochen.

Frauenfussball trotz Wachstum eine Nische

Während im europäischen Männer-Fussball die Umsätze florieren, sieht es im Frauenfussball magerer aus. Die beiden erfolgreichste Frauen-Fussballclubs sind der FC Barcelona Femeni und Arsenal Women – mit Erträgen von je knapp 18 Millionen Euro.

Die umsatzstärksten weiteren Clubs sind Chelsea Women, Manchester United Women und Real Madrid Femenino, mit Einnahmen von je etwas mehr als 10 Millionen Euro. Einen Impuls für den Frauenfussball könnte allenfalls die Europameisterschaft in der Schweiz liefern, die Frauen EM beginnt am 2. Juli.

SRF 4 News, 23.1.25, 5 Uhr

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