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Gefahr von Cyberangriffen Die Ruag wird aufgespalten

  • Der Bundesrat will den bundesnahen Rüstungskonzern Ruag aufspalten.
  • Die für die Armee tätigen Geschäftseinheiten sollen in eine neue Gesellschaft überführt werden.
  • Der Bundesrat verspricht sich davon mehr Sicherheit vor Cyberangriffen.
  • Den Grundsatzentscheid fällte der Bundesrat an einer Aussprache über die Ruag. Die Konzernstruktur soll bis 2020 angepasst werden.

Konkret will der Bundesrat eine neue Struktur für jene Teile der Ruag schaffen, die als Materialkompetenzzentren für die Schweizer Armee jährlich Leistungen in der Höhe von rund 400 Millionen Franken erbringen.

Laut dem Verteidigungsdepartement (VBS) geht es dabei in erster Linie um die Betreuung und Instandhaltung der Systeme der Armee. Diese Leistungen fallen vor allem in den Geschäftseinheiten Ruag Aviation und Ruag Defence an. Die neue Konzerngesellschaft soll unter dem Namen Ruag Schweiz fungieren.

Die übrigen Teile des Unternehmens, die weltweit zivile und internationale militärische Geschäfte tätigen, würden dann nach dem Willen des Bundesrates zur neuen Gesellschaft Ruag International verschmelzen.

Auch Sicherheitssysteme werden getrennt

Der Bundesrat begründet die Neustrukturierung mit der höheren Informatiksicherheit, weil die Systeme der neuen Gesellschaften vollständig voneinander getrennt werden. Das Geschäftsfeld Cybersicherheit soll ebenfalls in die Ruag Schweiz überführt werden, wie ein VBS-Sprecher auf Nachfrage erklärte.

Er verneinte jedoch, dass der Schritt eine Folge des 2016 bekanntgewordenen Cyber-Angriffs sei. Die Ruag war zwischen Ende 2014 und Anfang 2016 Ziel eines Cyber-Spionage-Angriffs geworden. Rund 23 Gigabyte Daten wurden entwendet. Laut dem Bund deuteten die Indizien auf Wirtschaftsspionage hin.

Mit der neuen Struktur könnten laut Bundesrat die bestehenden Synergien zwischen dem VBS und der Ruag weiter genutzt und die Aufträge effizient abgewickelt werden.

Der Bundesrat hatte bereits am Freitag entschieden, dass der Verwaltungsrat der Ruag die Neustrukturierung auf den 1. Januar 2020 umsetzt. In einem ersten Schritt soll der Verwaltungsrat ein vollständiges Konzept mit verschiedenen Varianten vorlegen.

An seiner Sitzung nahm der Bundesrat auch Kenntnis von der jährlichen Berichterstattung des Verwaltungsrates der Ruag. Das Unternehmen habe im vergangenen Jahr die strategischen Ziele des Bundesrates 2016 bis 2019 grösstenteils erreicht. Die Landesregierung erwarte aber in den nächsten Jahren eine Steigerung der Produktivität.

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