- Ermittler haben den Chef der Autoallianz Renault-Nissan, Carlos Ghosn, in Japan festgenommen.
- Nissan hat die Festnahme bestätigt.
- Zuvor hatte der Autobauer bekanntgegeben, der Top-Manager habe den Behörden sein eigenes Einkommen als deutlich zu niedrig angegeben.
- Zudem soll er Firmenvermögen veruntreut haben.
Nissan-CEO Hiroto Saikawa sprach an einer Pressekonferenz von einem finanziellen Fehlverhalten Ghosns, das schwer wiege und nicht hinnehmbar sei. Nissan wurde laut eigenen Angaben durch einen Whistleblower auf die mutmasslichen Vorfälle aufmerksam.
Aktien brechen ein
Er werde dem Verwaltungsrat deshalb bei der Sitzung am Donnerstag vorschlagen, Ghosn den Vorsitz zu entziehen, so Saikawa. Es gehe jetzt darum, Auswirkungen auf das Tagesgeschäft und die Beziehungen zu Renault zu vermeiden. Die Aktien von Renault und Nissan brachen ein.
Ghosn gilt als einer der schillerndsten Manager der Automobilindustrie und als zentrale Figur in der Allianz der drei Autobauer Nissan, Renault und Mitsubishi.
Die französische Regierung, Hauptaktionär von Renault, versicherte umgehend, für den Fortbestand des Firmenbündnisses sorgen zu wollen. Präsident Emmanuel Macron erklärte in Brüssel, die Regierung werde hier sehr wachsam sein. «Es ist zu früh, etwas über den Wahrheitsgehalt der Anschuldigen zu sagen», erklärte er.