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Die Auswirkungen der Coronakrise auf die UBS
Aus Tagesschau vom 21.07.2020.
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Grossbank spürt Pandemie UBS verdient weniger, aber mehr als erwartet

Corona drückt das Ergebnis. Die Bank hat im zweiten Quartal erneut 270 Millionen Dollar für Kreditrisiken zurückgelegt.

Unter dem Strich sind der UBS im zweiten Quartal von April bis Juni 1.23 Milliarden US-Dollar geblieben. Das entspricht einem Minus von 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert.

Vor Steuern erreichte die Grossbank einen Gewinn von 1.58 Milliarden Dollar – nach 1.76 Milliarden im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Ohne Wertberichtigungen für Kreditrisiken hätte der Vorsteuergewinn um fünf Prozent zugelegt, so die UBS.

272 Millionen Dollar Kreditrisiken

Wegen des starken Einbruchs der Konjunktur respektive den eher düsteren Aussichten auch für die nächsten Quartale musste die UBS im zweiten Quartal Wertberichtigungen für Kreditrisiken von 272 Millionen Dollar verbuchen. Diese Rücklagen dienen für den Fall, dass die Kundschaft ihre Kredite nicht mehr bedienen oder zurückzahlen sollte.

Im ersten Quartal waren es bereits 268 Millionen gewesen, nachdem die Corona-Pandemie Mitte März voll ausgebrochen war. Finanzchef Kirt Gardner betont jedoch, andere international tätige Grossbanken hätten in letzter Zeit mehr Geld für Kreditverluste zurückstellen müssen.

Grund dafür sei, dass das Firmenkreditgeschäft der UBS auf die Schweiz konzentriert sei: «Die Schweizer Wirtschaft ist besonders widerstandsfähig in Krisen wie dieser», sagte Gardner. Das zeige sich nun auch im Bereich der in der Schweiz vergebenen Hypothekarkredite.

Markterwartungen übertroffen

Der grösste Teil des Vorsteuergewinns stammt mit 880 Millionen Dollar aus dem Kerngeschäft, der globalen Vermögensverwaltung (GWM). Aber auch die Investmentbank lieferte einen Gewinn von 612 Millionen ab. Und im für die Bank ebenfalls wichtigen Schweizer Geschäft blieb ein Plus von 238 Millionen. Mit den Zahlen übertraf die UBS die Erwartungen des Marktes klar.

«Die starken Ergebnisse im zweiten Quartal und das ausgezeichnete erste Halbjahr bestätigen einmal mehr die Stärke, Widerstandsfähigkeit und Diversifizierung unseres integrierten Geschäftsmodells», wird Konzernchef Sergio Ermotti in einer Medienmitteilung zitiert.

Neun Milliarden Netto-Neugeld

Von besonderer Bedeutung sind für den grössten Vermögensverwalter der Welt jeweils die neu zur Verwaltung zugeflossenen Gelder von Kunden. Nach Netto-Neugeldern von 12 Milliarden im ersten Quartal waren es im zweiten Quartal im Bereich Global Wealth Management weitere neun Milliarden.

Die insgesamt verwalteten Vermögen legten in der Folge auch wegen der Erholung an den Aktienmärkten gegenüber dem Stand von Ende März klar zu. Sie beliefen sich per Ende Quartal auf 3588 Milliarden – nach 3236 Milliarden Dollar per Ende März 2020.

Weitere Wertberichtigungen erwartet

Für die weitere Entwicklung gibt sich das UBS-Management wie üblich vorsichtig. Die Massnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie hätten zwar in manchen Ländern erste Erfolge gezeigt, doch gleichzeitig sei dadurch das Wirtschaftsleben erheblich beeinträchtigt worden. Wie sich die Situation weiter entwickeln werde, sei nach wie vor völlig offen.

Die Bank geht für sich selbst davon aus, dass die Wertberichtigungen für Kreditverluste auch im zweiten Semester hoch bleiben werden, aber unter dem Niveau der ersten sechs Monate. Finanzchef Gardner ist zuversichtlich, dass im dritten Quartal die Kreditrückstellungen nicht nochmals stark steigen.

HeuteMorgen, 21.07.2020, 08:00 Uhr ; 

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