Der Zeitpunkt: So hoch stand der Bitcoin noch nie im Kurs – in der Nacht erreichte er zeitweise über 103'000 Dollar. Das habe auch mit der Wahl von Donald Trump zu tun, sagt SRF-Börsenkorrespondent Jens Korte: «Es gibt Spekulationen, dass Donald Trump eine strategische Reserve an Bitcoins aufbauen könnte. Entsprechend geht die Nachfrage hoch.»
Der Erfinder: Im August 2008 wird die Website bitcoin.org registriert. Am 31. Oktober veröffentlicht eine unbekannte Person oder Organisation unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto ein Dokument mit dem Titel «Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System». Auf neun Seiten werden der ursprüngliche Plan und die Prinzipien von Bitcoin beschrieben. Trotz wiederkehrender Spekulationen: Bis heute weiss niemand, wer sich hinter Satoshi Nakamoto verbirgt.
Das Prinzip: Das Bitcoin-Prinzip basiert auf drei Voraussetzungen :
- Dezentraler Aufbau: Die Kryptowährung wird zwischen Absender und Empfänger verschlüsselt und ist nur mit entsprechendem Schlüssel lesbar. Damit wird verunmöglicht, dass Dritte Geld von einem Konto auf ein anderes transferieren können oder eine zentrale Instanz wie eine Bank in den Zahlungsverkehr einbezogen werden muss.
- Blockchain: Das Netzwerk basiert auf einer Blockchain. Diese fungiert als eine Art Register, in dem alle stattfindenden Krypto-Transaktionen festgehalten werden. Jeder kann die Blockchain einsehen und die Transaktionen nachvollziehen. Da die Transaktionen verschlüsselt sind, können sie rückwirkend weder verändert noch entfernt werden.
- Open Source: Bitcoin ist ein öffentliches Gut und folgt dem Open-Source-Prinzip. Dieses Prinzip kommt auch bei Software zur Anwendung und legt fest, dass der Quellcode öffentlich einsehbar und ohne Lizenzgebühr verwendet werden kann. Aufgrund dieser Open-Source-Eigenschaft gehört das System Bitcoin niemandem und wird auch von niemandem kontrolliert.
Das Schürfen: Satoshi Nakamoto legte bei der Erfindung von Bitcoin fest, dass es nicht mehr als 21 Millionen Bitcoins geben soll . Erzeugt beziehungsweise «geschürft» werden diese von sogenannten Minern. Sie stellen dem Bitcoin-Netzwerk spezialisierte Server mit hoher Rechenleistung zur Verfügung. Das «Bitcoin-Mining» ist teuer und energieintensiv. Bis heute wurden etwas weniger als 20 Millionen Bitcoins geschürft.
Der Nutzen: Bitcoins können als digitales Zahlungsmittel verwendet werden. Die erste Transaktion fand 2010 statt, als der Softwareentwickler Laszlo Hanyecz mit 10'000 Bitcoins zwei Pizzas bezahlte – heute wären dies eine Milliarde Dollar. Doch die Möglichkeit, Bitcoins anonym zu verwenden, machen sich auch Verbrecher für illegale Geschäfte zunutze: 2014 wurde der Gründer der Website «Silk Road» zu lebenslanger Haft verurteilt , nachdem bekannt wurde, dass über «Silk Road» unter anderem Drogengeschäfte mit Bitcoin finanziert wurden.
Die Volatilität: Im Verlauf der 15-jährigen Geschichte des Bitcoins ereigneten sich mehrere grosse Kursschwankungen, in denen der Kurs zuerst stark anstieg und anschliessend einbrach.
Die Beliebtheit: Laut dem Crypto Wealth Report 2024 von Henley und Partners besitzen aktuell 85'400 Personen Bitcoins mit einem Wert von einer Million Dollar oder mehr – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Auch in der Schweiz investiert gemäss einer Studie der Hochschule Luzern jede neunte hier wohnhafte Person in Kryptoanlagen.