- Die Trockenheit in Europa hat Auswirkungen auf die Pegelstände der Seen und Flüsse.
- Als Folge kann weniger Ware per Schiff in den Norden transportiert werden.
- Den Preis zahlen schliesslich die Kunden der Logistikunternehmen.
Am Rheinhafen in Basel herrscht auf den ersten Blick Normalbetrieb. Es fahren nicht weniger Schiffe als üblich, sagt Daniel Kofmehl, Bereichsleiter Schiffahrts-und Hafenbetrieb bei den Schweizerischen Rheinhäfen Basel.
Kritische Stellen etwa bei Karlsruhe
Allerdings wird pro Schiff weniger transportiert. «Die Schiffe können nicht voll beladen werden und haben natürlich entsprechend geringere Mengen, die sie transportieren können.» In Basel ist der tiefe Pegelstand des Rheins also noch nicht prekär – aber weiter oben, Richtung Norden, beispielsweise rund um Karlsruhe gebe es kritische Stellen, erklärt Kofmehl.
Weil die meisten Binnenschiffe bis zu den Häfen in Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam und zurück fahren, wird der tiefe Pegelstand zum Problem. Ihre Binnenschiffe könnten nur noch mit 30 bis 40 Prozent des normalen Gewichts beladen werden, sagt Daniel Kaufmann vom Logistikunternehmens Contargo.
Güterzüge bereits gut ausgelastet
Entsprechend habe er bereits Aufträge verloren, sagt der Geschäftsführer. «Ja, teilweise ist es schon so, dass wir bereits erste Aufträge absagen mussten oder auch den Kunden sagen, wir können erst vielleicht in zehn Tagen einen Container transportieren. Was denen dann zu spät gewesen ist, und die dann andere Lösungen suchen mussten.»
Zum Teil kann das Logistikunternehmen noch auf die Bahn ausweichen, doch die Züge seien bereits gut ausgelastet. Bleibt noch der Transport per LKW auf der Strasse, was für die Kunden deutlich teurer sei, sagt Kaufmann.
Erhebung eines Kleinwasser-Zuschlags
Für die Kunden wird der Transport in den Norden allerdings so oder so teurer: Auf dem Transport auf dem Wasser erhebt die Contargo bereits einen so genannten Kleinwasser-Zuschlag: Quasi als Entschädigung für das Logistikunternehmen, weil die Schiffe bei tiefem Pegelstand nicht mehr gleich stark beladen werden können.
Daniel Kaufmann von Contargo hofft, dass sich die Situation bald entspannt. Denn wenn der Pegel noch weiter sinkt, könnte es durchaus sein, dass gewisse Schiffe gar nicht mehr fahren könnten.