- Die ins Straucheln geratene US-Bank First Republic wird vom Finanzkonzern JP Morgan Chase übernommen.
- Zunächst wird die US-Einlagensicherung FDIC Treuhänderin des Institutes.
- JP Morgan übernimmt dann im nächsten Schritt First Republic mit allen Einlagen und praktisch allen Vermögenswerten.
Dies teilte die kalifornische Finanzregulierungsbehörde DFPI mit. Aktien der First Republic Bank wurden am Freitag vorübergehend vom Handel ausgesetzt, nachdem sie um mehr als 50 Prozent auf ein Rekordtief eingebrochen waren.
Wie viel JP Morgan Chase für die First Republic bezahlt hat, ist noch nicht bekannt. Sie erhält dafür umfangreiche Sicherheitsgarantien der staatlichen Behörden in Milliardenhöhe.
Klar ist aber, dass die 84 Filialen der in acht US-Bundesstaaten vertretenen Regionalbank schon heute Montag bereits unter dem neuen Namen öffnen werden – auch wenn die Behörden diese vorerst noch treuhänderisch führen.
Steigende Zinsen werden zum Problem
Die First Republic kämpfte seit dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und der Signature Bank damit, dass viele Kunden ihr Geld abziehen. Hintergrund der Probleme waren die rasch steigenden Leitzinsen.
Trotz einer Hilfsaktion der grössten US-Geldhäuser in Abstimmung mit dem Finanzministerium und der Notenbank blieb die Lage prekär.
Die First Republic ist damit bereits die dritte US-Bank, die in jüngerer Zeit in Existenznot geraten ist, weil Kunden ihre Einlagen massenhaft abzogen. Im März waren deswegen die Silicon Valley Bank und die Signature Bank in die Knie gegangen.
In einer konzertierten Aktion hatten Grossbanken zunächst 30 Milliarden Dollar in die ebenfalls taumelnden First Republic Bank gesteckt, um sie zu retten. Zu Beginn vergangener Woche hatte sie jedoch einen Einlagenabfluss von mehr als 100 Milliarden Dollar im ersten Quartal offenbart. Deshalb musste sie bei der US-Nationalbank Liquiditätshilfen in Anspruch nehmen.