- Die Teuerung in Europa drückt den Menschen noch stärker aufs Portemonnaie.
- Die Inflationsrate im Euroraum hat im Oktober erneut ein Rekordhoch erreicht und liegt nun bei 10.7 Prozent.
- Das ist nochmals deutlich mehr als im Vormonat und mehr, als Expertinnen und Experten erwartet haben.
Es sind die hohen Energie- und Lebensmittelpreise, die das Leben für Konsumentinnen und Konsumenten im Euroraum teurer machen. Konkret stiegen die Energiepreise im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar um fast 42 Prozent.
Für Genuss- und Lebensmittel beträgt das Plus mehr als 13 Prozent. Insgesamt liegt die Teuerung damit bei 10.7 Prozent – so hoch war die Inflation seit 1999 bei der Einführung des Euro als Buchgeld noch nie.
Eine gute Nachricht in düsterer Stimmung
Die hohen Inflationsraten belasten auch die Wirtschaftsentwicklung. Zwar ist das Bruttoinlandprodukt (BIP) in Eurozone zwischen Juli und September noch immer um 0.2 Prozent gewachsen im Vergleich zum Vorquartal. Die Entwicklung in den einzelnen Ländern ist aber sehr unterschiedlich.
Während die grossen Volkswirtschaften wie Deutschland leicht gewachsen sind, sind Länder, die enger mit Russland verflochten waren, stärker von den Folgen des Krieges betroffen. Expertinnen und Experten lesen das leichte Plus als gute Nachricht in einer düsteren Stimmung. Grund zu grosser Freude ist das aber nicht. Denn die Wirtschaft hat bereits an Fahrt verloren.
EZB-Zinspolitik bremst Wirtschaft
Im Frühling war das Wachstum noch höher. Experten rechnen damit, dass sich die Entwicklung in den kommenden Monaten weiter verlangsamen wird. Denn der Ukraine-Krieg als einer der Preistreiber dauert an.
Zudem macht die Europäische Zentralbank (EZB) kein Geheimnis daraus, dass sie gerade wegen der hohen Inflationsraten die Zinsen weiter anheben wird – das bremst aber die Wirtschaft.