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Fluggeschäft: Je grösser, desto besser
Aus 10 vor 10 vom 12.10.2017.
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Insolvente Fluggesellschaft Lufthansa übernimmt grosse Teile von Air Berlin

  • Die Lufthansa übernimmt grosse Teile der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin.
  • Beide Unternehmen unterzeichnen einen entsprechenden Kaufvertrag, wie Lufthansa-Chef Carsten Spohr ankündigte.
  • Für 12.00 Uhr sei der Notartermin geplant. «In der Tat ist das heute ein grosser Tag, den wir in ein paar Stunden mit der Unterschrift besiegeln», sagte Spohr.

Air Berlin – die nach Lufthansa bisher zweitgrösste deutsche Fluglinie – hatte Mitte August Insolvenz angemeldet. Der Flugbetrieb war seitdem nur durch einen Kredit des deutschen Staats über 150 Millionen Euro gesichert.

Die Geschäftsführung hatte drei Wochen lang exklusiv mit dem deutschen Marktführer Lufthansa sowie mit dem britischen Billigflieger Easyjet über den Verkauf von Teilen des hoch verschuldeten Unternehmens verhandelt. Fraglich war zuletzt, ob auch eine Einigung mit Easyjet gelingt.

80 Prozent sollen neuen Arbeitsplatz erhalten

Spohr hatte der «Rheinischen Post» gesagt, Lufthansa werde von Air Berlin «voraussichtlich 81 Flugzeuge übernehmen, 3000 Mitarbeiter einstellen und dafür 1,5 Milliarden Euro investieren».

Air Berlin hatte mitgeteilt, die Airline sehe gute Chancen, dass etwa 80 Prozent der 8000 Mitarbeiter bei anderen Unternehmen einen neuen Arbeitsplatz erhalten könnten.

Keine höheren Ticketpreise

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Einschätzung von SRF-Redaktor Reto Lipp
Aus Tagesschau vom 12.10.2017.
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Aus Sicht Spohrs wird das Aus für Air Berlin und andere Anbieter die Ticketpreise nicht nach oben treiben. «Denn der Wettbewerb wird sich in Europa und auch weltweit verschärfen», sagte er der Zeitung. «Wir gehen von weiter sinkenden Preisen aus.»

Dem widerspricht allerdings SRF-Wirtschaftsredaktor Reto Lipp. Er geht von mittelfristig steigenden Preisen auf einigen der Flugstrecken.

Im Konzern werde man sich mit der Tochter Eurowings selbst Konkurrenz machen. «Da, wo es bisher nur Lufthansa und Air Berlin gab, wie beispielsweise zwischen München und Köln, kommen nun Eurowings-Flüge als Ersatz für Air Berlin hinzu.»

Höchster Stand seit 2001

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Der Deal zwischen der Lufthansa und Air Berlin lässt Anleger jubeln. Die Aktien der Lufthansa kletterten am Donnerstag um 3,2 Prozent auf 25,34 Euro, das war der höchste Stand seit Anfang 2001. Die Papiere der insolventen Rivalin schossen um fast die Hälfte auf 23 Cent in die Höhe.

Spohr kündigte zugleich ein Angebot an, «um im Ausland gestrandeten Passagieren der Air Berlin die Heimreise zu einem fairen Preis anzubieten, sofern wir die Kapazitäten dafür haben». Aus Lufthansa-Kreisen hiess es dazu, es sei schwer zu schätzen, um wie viele Passagiere es dabei gehe. Seit 25. September ist bekannt, dass Air Berlin alle Langstreckenflüge am 15. Oktober einstellt.

Gestutzte Flügel

Generell wird Air Berlin voraussichtlich ab Ende Oktober nicht mehr unter eigener Flugnummer fliegen, wie es in einem Brief der Firmenleitung an die Mitarbeiter vom Montag hiess. Der insolventen Gesellschaft sei ein eigenwirtschaftlicher Verkehr unter dem Airline-Code AB «nach gegenwärtigem Erkenntnisstand spätestens ab dem 28. Oktober nicht mehr möglich».

Tickets für spätere Flüge verlieren ihre Gültigkeit. Der Flugverkehr der nicht insolventen Töchter Niki und LG Walter soll weitergeführt werden.

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