- Der Pharmakonzern Novartis hat im vergangenen Jahr mehr Umsatz und Gewinn erzielt.
- Der Umsatz kletterte um 6 Prozent auf 51.9 Milliarden Dollar.
- Der Reingewinn stieg um 64 Prozent auf 12.6 Milliarden Dollar. Dafür ist insbesondere der Verkauf der Beteiligung am Gemeinschaftsunternehmen mit dem Pharmakonzern GSK verantwortlich.
Der Löwenanteil des Umsatzes steuerte die Pharmasparte Innovative Medicines mit 34.9 Milliarden (+8%) bei. Die anderen beiden Sparten Sandoz und Alcon entwickelten sich dagegen uneinheitlich. Bei der Augensparte Alcon stiegen die Erlöse um 6 Prozent auf 7.1 Milliarden Dollar. Die Generikasparte Sandoz musste dagegen einen Umsatzrückgang um 2 Prozent auf 9.9 Milliarden Dollar hinnehmen.
Die Aktionäre sollen 2.85 Franken Dividende je Aktie erhalten, fünf Rappen mehr als zuletzt. Zudem will der Arzneimittelhersteller bis 2022 eigene
Aktien für bis zu zehn Milliarden Franken zurückkaufen.
Novartis-Chef Vas Narasimhan zeigte sich mit der Entwicklung zufrieden. Auch bei den Patentabläufen gab sich Narasimhan optimistisch: «Novartis hat 16 Blockbuster, gerade erst sind vier neue dazugekommen.» Das sollte erst mal ein gewisses Gegengewicht bieten. Zudem sei die Pipeline mit weiteren etwa 10 möglichen Blockbustern gefüllt.
Entsprechend stellt der seit einem Jahr amtierende Konzernchef auch für 2019 weiteres Wachstum in Aussicht.
Der neue Novartis CEO Vasant Narasimhan hat in seinem ersten Jahr an der Spitze des Konzerns 6.68 Millionen Franken verdient. Zum Vergleich: Sein Vorgänger Joseph Jimenez war in seinem letzten Amtsjahr 2017 mit 11.3 Millionen Franken entlohnt worden.
Die Stabsübergabe zwischen den beiden Managern wurde am 1. Februar 2018 vollzogen. Bereits zu diesem Zeitpunkt war angekündigt worden, dass Narasimhan mit einer geringeren Zielvergütung einsteigen würde, da er erstmals als CEO in einem Unternehmen tätig ist.
Novartis soll auch 2019 wachsen
Beim Ausblick auf das Geschäftsjahr 2019 stellt Novartis für den Gruppenumsatz ein Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Das operative Kernergebnis soll im mittleren bis hohen Prozentbereich steigen. Die geplante Abspaltung der Augensparte Alcon soll im ersten Halbjahr stattfinden. Damit bestätigt der Konzern seinen bisherigen Zeitplan.
Bekenntnis zum Standort Schweiz
Als Novartis-CEO Vas Narasimhan im vergangenen Jahr den Abbau von 2000 Stellen in der Schweiz ankündete, erntete er dafür viel Kritik. Novartis gehe es gar nicht schlecht, der Abbau sei nur ein Geschenk an die Aktionäre, hiess es etwa. Heute bekannte sich Narasimhan zum Standort Schweiz.
Im Gespräch mit SRF sagte er, man habe mit dem Abbau Transparenz schaffen wollen, damit die Mitarbeitenden ihr Leben planen könnten und wüssten, was auf sie zukomme. Novartis wolle den heutigen Personalbestand von etwa 10'000 Angestellten in der Schweiz halten, was 10% der gesamten Belegschaft entspreche. Ein weiterer Abbau sei nicht geplant, auch wenn man dies nie ganz ausschliessen könne.
Narasimhan wird freilich nur Wort halten können, wenn es Novartis gut geht und sein angeschobener Umbau des Konzerns Früchte trägt. Gerät das Unternehmen ins Stocken, dürften die Anleger schnell ungeduldig werden. Ein weiterer Personalabbau ist dann nicht auszuschliessen.