- Die Credit Suisse hat im vergangenen Jahr erstmals seit 2014 wieder Gewinn gemacht.
- Das vierte Quartal war jedoch – wie auch bei der Konkurrenz – sehr schwierig und geprägt von Volatilität und geringer Kundenaktivität.
- Im Geschäftsjahr 2018 erzielte die Grossbank einen Reingewinn von 2.06 Milliarden nach einem Verlust von 983 Millionen Franken im Jahr zuvor.
In den vorangegangenen drei Jahren war es wegen verschiedener Sonderfaktoren zu Milliardenverlusten gekommen. Im vierten Quartal 2018 erzielte CS einen Reingewinn von 292 Millionen Franken nach einem Verlust von 2.13 Milliarden Franken im Vorjahr.
Damals hatten hohe Wertberichtigungen wegen der US-Steuerreform das Ergebnis deutlich in die roten Zahlen gedrückt. CS-Chef Tidjane Thiam hat die Bank deutlich umgebaut, hat Stellen abgebaut, Kosten gesenkt und riskante Geschäfte etwa im Investment Banking gestoppt. Er zeigt sich zufrieden mit den Zahlen 2018: «Wir haben aufgeräumt und die Bank ist jetzt wieder gesund».
Schwieriges viertes Quartal
Die Erträge waren im vierten Quartal mit 4.80 Milliarden Franken tiefer als im Vorjahr. Bei einem rückläufigen Geschäftsaufwand von 4.11 Milliarden ergibt sich ein Verhältnis aus Kosten und Erträgen von 85.6 Prozent. Das heisst, die Bank gibt für jeden eingenommen Franken knapp 86 Rappen aus.
Mit den Gewinnzahlen hat die Credit Suisse die Markterwartungen übertroffen. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Analysten hatten für das vierte Quartal mit einem Gewinn vor Steuern von 363 Millionen und einem Reingewinn von 214 Millionen gerechnet.
Unsicherheit wegen Brexit und Shutdown
Das letzte Quartal 2018 sei wie ein Stresstest gewesen für die CS, sagt Konzernchef Thiam. «Nach drei Jahren des Umbaus hat uns der Finanzmarkt just das schlimmst mögliche Szenario gegeben, das es für die ‹alte› CS hätte geben können. Die heutige CS hat diese Turbulenzen gut überstanden und gar keinen Verlust erlitten.»
Nach dem schwierigen vierten Quartal 2018 und einem besonders schwierigen Dezember habe sich im laufenden Jahr eine Verbesserung eingestellt, heisst es von der Bank. «Nachdem sich in den ersten sechs Wochen des Jahres 2019 eine Normalisierung abgezeichnet hat, ist das Handelsumfeld nun nicht mehr so ungünstig wie im vierten Quartal 2018, jedoch immer noch schwieriger als im ersten Quartal 2018.»
Angesichts der Bedenken über einen Regierungsstillstand in den USA, den Handelskrieg zwischen den USA und China sowie wegen des Brexit sei die weitere Entwicklung im laufenden Jahr mit hoher Unsicherheit verbunden, erklärte die Bank.