- Der Leitzins der US-Notenbank bleibt unverändert hoch in der Spanne von 5.25 bis 5.5 Prozent.
- Für das kommende Jahr werden aber Zinssenkungen in Aussicht gestellt.
- Gemäss neuer Wirtschaftsprognose wird die Kerninflation dieses Jahr bei 3.2 Prozent liegen und im kommenden Jahr auf 2.4 Prozent sinken.
Zum dritten Mal in Folge belässt die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) den Leitzins unverändert auf hohem Niveau. Er bleibt in einer Spanne von 5.25 bis 5.5 Prozent, wie der Zentralbankrat in Washington mitteilte. Es ist der höchste Wert seit mehr als zwei Jahrzehnten.
Laut der neuen Wirtschaftsprognose der Fed wird für das kommende Jahr mit einem Mittel beim Leitzins von 4.6 Prozent gerechnet. Das weist auf etwa drei Zinssenkungen im Jahr 2024 in einem Gesamtvolumen von 0.75 Prozentpunkten hin.
Wie US-Notenbankchef Jerome Powell an einer Medienkonferenz sagte, sei über die Möglichkeit von Zinssenkungen gesprochen worden. Denn der Kampf gegen die hohe Teuerung sei noch nicht gewonnen.
Kampf der Teuerung
Seit März 2022 hat die Fed den Leitzins mehr als fünf Prozentpunkte angehoben. Die Teuerung war auch durch steigende Energiepreise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ausgelöst worden.
Die Notenbank strebt mittelfristig eine Preisstabilität bei einer Inflationsrate von 2 Prozent an. Sie rechnet im kommenden Jahr mit einer geringfügig niedrigeren Inflationsrate als bislang angenommen. Sie soll bei 2.4 Prozent liegen. Für das Jahr 2023 geht die Fed von einer Inflationsrate von 2.8 Prozent aus. Die Kerninflation – ohne Lebensmittel- und Energiepreise – soll dieses Jahr bei 3.2 Prozent liegen und 2024 bei 2.4 Prozent.
Geringes Wachstum und Rezessionsrisiko
Für das kommende Jahr sagt die Fed zudem ein geringfügig niedrigeres Wirtschaftswachstum voraus als noch vor drei Monaten angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA wird demnach 2024 um 1.4 Prozent wachsen. Laut Fed-Chef Powell gibt es derzeit keinen Grund zur Annahme, dass sich die US-Wirtschaft in einer Rezession befinde, aber eine «gewisse Wahrscheinlichkeit» für das nächste Jahr.
An den Finanzmärkten sorgen die Fed-Entscheidungen für starke Kursbewegungen. Der Dollar geriet unter Druck. Der Kurs des Euro stieg im Gegenzug um mehr als einen Cent auf ein Tageshoch von 1.0897 US-Dollar. Am New Yorker Aktienmarkt gab es Kursgewinne. Der Dow-Jones-Index stieg auf ein neues Allzeithoch von 37'057.81 Punkte. Damit lag er zum ersten Mal seit Januar 2022 auf dem höchsten Stand in seiner Geschichte.