- Die Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich rechnet mit einem Absturz des Bruttoinlandproduktes (BIP) im laufenden Jahr um 5.5 Prozent.
- Ferner sei wegen der Pandemie mit Steuerausfällen von mehr als 25 Milliarden Franken zu rechnen.
- Für das Folgejahr bleibt die KOF optimistisch. Sie rechnet mit einer Zunahme des BIP von 5.4 Prozent.
Bisher hatte das Zürcher Forschungsinstitut für das laufende Jahr mit einem leichten Wachstum des BIP (+0.3 Prozent) gerechnet.
Angesichts der schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen von Covid-19 hat die Konjunkturforschungsstelle KOF ihre Prognose nun aber revidiert. Steigende öffentliche Ausgaben und vor allem der Verlust von Steuereinnahmen würden zu einem Defizit von 25 Milliarden Franken für die öffentliche Hand führen.
Auch Dienstleistungssektor unter Druck
Insbesondere im zweiten Quartal 2020 sei mit einem massiven Einbruch des BIP zu rechnen, erklärten die KOF-Experten. Diese veranschlagen das Minus für die Monate April bis Juni auf «beinahe 10 Prozent».
Die steigende Zahl an Coronavirus-Erkrankungen hatte Mitte März einschneidende Eindämmungsmassnahmen nötig gemacht. Deshalb seien im Gegensatz zu früheren Rezessionen auch binnenorientierte Sektoren stark betroffen, insbesondere die Dienstleistungen, schrieb die KOF.
Einschnitte am Arbeitsmarkt
Auch am Arbeitsmarkt wird die Krise deutliche Spuren hinterlassen: Die durchschnittliche Arbeitslosenquote dürfte bis Ende Jahr 4.7 Prozent erreichen und im Jahresdurchschnitt bei 3.8 Prozent liegen. Zum Vergleich: 2019 lag die Arbeitslosenquote im Jahresmittel bei 2.3 Prozent.