Rund um den Globus hat die Konjunktur an Fahrt zugelegt. Mit ihr ist auch der Welthandel gewachsen – um mehr als 3,5 Prozent im vergangenen Jahr, schätzt die Welthandelsorganisation (WTO).
Da werden Kiwis von Neuseeland nach Japan verfrachtet, T-Shirts aus China nach Europa, Autos von Deutschland nach Südafrika, oder Hightech-Geräte von Südkorea in die USA.
Aus den Zahlen der beiden Schweizer Logistikkonzerne Kühne+Nagel und Panalpina geht hervor: Die Luftfracht entwickelt sich besser als die Seefracht, denn: Die Seefracht ist hart umkämpft. Das Gerangel um Kunden ist gross, die Margen sind unter Druck.
Geschäft wächst schneller als Welthandel
Beide Logistikkonzerne suchen nach Auswegen, nach möglichst lukrativen und möglichst stabilen Geschäften. So baut Kühne+Nagel beispielsweise ganz gezielt Frachtkapazitäten aus, um Hightech-Medikamente oder verderbliche Waren zu transportieren. Doch das tut auch Konkurrentin Panalpina, die im Geschäft mit verderblicher Ware bis 2020 weltweit gar Marktführerin werden will.
Beide wissen: Dieses Geschäft wächst schneller als der Welthandel und ist stabiler. Beide Unternehmen liefern die Güter übrigens längst nicht mehr nur von Hafen zu Hafen, oder von Flughafen zu Flughafen; sie erledigen für ihre Kunden beispielsweise auch den Papierkrieg am Zoll, betreiben Lagerhäuser oder bauen transportierte Mobilfunkantennen am Zielort auch gleich noch auf. Das soll auch Einkünfte sichern.
Der Politik ausgeliefert
Einer Entwicklung sind Panalpina und Kühne+Nagel aber ausgeliefert: der Politik. Wenn – wie jetzt – der Protektionismus um sich greift, wenn US-Präsident Donald Trump Strafzinsen auf Stahl- und Aluminium-Importe verhängen will und wenn die EU mit Vergeltungsmassnahmen auf amerikanischen Harleys, Whiskeys und Kleidern droht – dann bremst das den Welthandel. Und hat Folgen für die Logistiker.