Keine Abteilung und keine Ländergesellschaft bei Hotelplan werden verschont. Der angekündigte Stellenabbau zieht sich quer durch das gesamte Unternehmen. In der Schweiz fällt jede siebte Stelle weg.
Hotelplan-Chef Thomas Stirnimann hofft, dass er so die Arbeitsplätze der verbleibenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten kann: «Das ist unsere Planung und unsere Einschätzung. Wir garantieren diesbezüglich nichts.» Es gibt also keine Garantien für die restliche Belegschaft.
Schon vor der Corona-Pandemie litten Reiseveranstalter wie Hotelplan unter dem Branchenwandel, etwa darunter, dass die reisefreudige Kundschaft vermehrt online bucht, ohne den Gang ins Reisebüro. Doch Stirnimann betont, dass der heute angekündigte Stellenabbau einzig und allein auf die Folgen der Corona-Pandemie zurückzuführen sei.
«Dem Geschäft wird die Grundlage entzogen, wenn die Grenzen geschlossen sind, die Flugzeuge am Boden bleiben und die Leute Angst haben zu reisen. Es ist wirklich wegen Corona», so Stirnimann.
Stellenabbau trotz Kurzarbeit
Bis anhin hatte die Migros-Tochter versucht, mit Kurzarbeit über die Runden zu kommen. Mit diesem Instrument will der Bund ja verhindern, dass Unternehmen Stellen abbauen.
Dass Firmenchef Stirnimann jetzt doch genau das tut, erklärt er mit den düsteren Aussichten seiner Branche: «Die Reisebranche ist nach wie vor betroffen von den Konsequenzen der Corona-Krise und wir rechnen, dass es noch Jahre dauert, bis sich das Geschäft erholt hat.»
Hotelplan will den Stellenabbau rasch durchziehen. Viele Betroffene, die ohnehin momentan kaum etwas zu tun haben, werden sofort freigestellt. Sie können sich umgehend auf die Suche nach einer neuen Stelle machen. Bei Angestellten, die enge Kundenkontakte pflegen, soll der Abbau bis Ende Juli vollzogen sein.