- Die Wettbewerbskommission (Weko) will die geplante Zusammenlegung der Regionaltitel der NZZ Gruppe und AZ Medien vertieft prüfen.
- Sie vermutet, dass der Zusammenschloss auf verschiedenen Märkten eine marktbeherrschende Stellung begründen oder verstärken könnte.
Anhaltspunkte dafür sieht sie in den Lesermärkten für Tageszeitungen in den Gebieten Solothurn und Aargau sowie im Zeitschriften-Werbemarkt im Bereich Gebäudetechnik, wie die Weko mitteilte.
Weiter bestünden Anhaltspunkte für die Begründung oder Verstärkung einer kollektiven Marktbeherrschung im Lesermarkt für Tageszeitungen im Gebiet Basel und im Lesermarkt für Sonntagszeitungen.
Daher will die Weko vertieft prüfen, wie sich der geplante Zusammenschluss auf den Wettbewerb auswirkt, wie es weiter heisst. Diese Prüfung erfolgt innerhalb der gesetzlichen Frist von vier Monaten.
NZZ und AZ sind zuversichtlich
Die AZ Medien und die NZZ-Gruppe nehmen den Entscheid der Weko zur Kenntnis, teilen die Einschätzung aber nicht. Sie erachten den Zusammenschluss aufgrund des hochkompetitiven Marktumfelds und weil sich die Marktgebiete der beiden Unternehmen ergänzen als unproblematisch, wie sie gemeinsam mitteilen.
Die Medienhäuser stufen den Zusammenschluss viel mehr als notwendig ein, «um langfristig am Markt bestehen zu können». Sie sind deshalb zuversichtlich, dass die Weko das geplante Joint Venture bis zum Herbst 2018 genehmigen wird. So lange verzögere sich der Vollzug der Transaktion.
Die NZZ-Mediengruppe und die AZ Medien haben im vergangenen Herbst angekündigt, dass sie ihre Regionaltitel zusammenlegen und ein Unternehmen schaffen wollen, das 20 Bezahlzeitungen in 13 Kantonen unter einem Dach vereint. Das Joint Venture soll CH Media heissen.