UBS-Chef Sergio Ermotti hat im letzten Jahr rund 14 Millionen Franken verdient. Dabei sind die goldenen Zeiten der Schweizer Banken eigentlich längst vorbei.
Gemessen am Bruttoinlandprodukt haben sie deutlich an Bedeutung verloren. Ihr Anteil hat sich in den letzten zehn Jahren fast halbiert.
Ursachen dafür gibt es einige. Das Bankgeheimnis ist weg. Die Zinsen sind tief. Und die Banken sind deutlich strenger reguliert als noch vor der Finanzkrise. Trotzdem: Die Vergütungen der Manager sind nach wie vor hoch.
Das habe seine Gründe, weiss der Schweizer Vergütungsexperte Urs Klingler. «Das hat einerseits mit dem globalen Markt zu tun, wo wir in Konkurrenz zu amerikanischen Organisationen stehen.» Und zum anderen arbeite man in der Finanzbranche mit Geld. Da sei die Nähe zu guten Löhnen quasi gegeben, so Klingler.
Daran ändern auch die strengen Vorgaben der Finanzmarktaufsicht Finma nichts. Sie sollen das Geschäft zwar sicherer machen – verursachen bei den Banken aber auch Kosten.
Ein Beispiel: Die UBS war früher stark im risikoreichen Investment-Banking. Bank-Chef Sergio Ermotti hat dieses deutlich reduziert, weil die Bank sonst die Anforderungen an das Eigenkapital nur schwer aufbringen könnte. Nicht reduziert hat sich hingegen Sergio Ermottis Lohn.
«Die 14 Millionen sind im internationalen Vergleich eigentlich relativ bescheiden», sagt Urs Klinger. Man habe allein in den USA 70 CEOs gefunden, die mehr verdienten, so der Experte.
Und so bleibt es dabei: Für die Allgemeinheit sind die hohen Löhne und Boni kaum nachvollziehbar – für den Vergütungsexperten hingegen schon.