- 2017 verschwanden insgesamt 856 Gastrobetriebe vom Schweizer Markt.
- Die Kantone Tessin, Bern, Genf, Luzern und Zürich sind ein besonders hartes Pflaster für Beizen.
Das Beizensterben gehört seit Jahren zur Schweizer Gastroszene mit ihrer grossen Restaurantdichte. Doch nun hat sich die Situation im letzten Jahr nochmals zugespitzt – hin zum Massensterben.
Deutlich weniger Neugründungen
2220 Betriebe wurden aus dem Handelsregister gelöscht, hinzu kamen 684 Konkurse. Dem gegenüber standen 2048 Neueintragungen von Gastrobetrieben. Das ergab einen Rückgang von 856 Restaurants, wie die «SonntagsZeitung» unter Berufung auf neue Daten des Branchenverbands Gastrosuisse und Creditreform schreibt.
Das Minus sei dreieinhalbmal so gross wie im Vorjahr. Grund für den Negativsaldo sind mehr Konkurse und weniger Betriebsgründungen. Die Zahl der neu eröffneten Restaurants ging um beinahe 25 Prozent zurück. Besonders starke Rückgänge verzeichneten die Kantone Tessin, Bern, Genf, Luzern und Zürich.
Reserven aufgezehrt
Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer sieht etwa die Frankenstärke und aufgeschobene Investitionen als Grund für das Beizensterben. Wenn zum Beispiel in den Bergen oder Grenzregionen über länger Zeit die Gäste und damit Umsätze fehlten, dann seien nach einigen schwierigen Jahren die Reserven vieler Restaurants aufgebraucht. Die Probleme hätten sich 2017 wohl kumuliert, so Platzer.
Erschwerend hinzu kommen für die Restaurants veränderte Essgewohnheiten: Die Leute haben weniger Zeit fürs Mittagessen oder sie verpflegen sich an ihrem Arbeitsort, so Platzer. Da dieser oft in einer Stadt liege, fehlten den Restaurants auf dem Land die Mittagsgäste.