- Der Bauchemiekonzern Sika will sich mit einem milliardenschweren Zukauf verstärken.
- Das Unternehmen plant, für 5.5 Milliarden Franken die deutsche MBCC Group vom Finanzinvestor Lone Star Funds zu übernehmen.
- Die Übernahme muss noch von den Wettbewerbsbehörden genehmigt werden. Sie soll in der zweiten Jahreshälfte 2022 abgeschlossen sein.
Mit MBCC, dem früheren Bauchemiegeschäft des BASF-Konzerns, erweitert Sika sein Angebot in den Bereichen Bauchemie und Industrieklebstoffe um komplementäre Produkte. «Die Akquisition wird das Produkt- und Lösungsangebot von Sika in vier von fünf Kerntechnologien und sieben von acht Sika-Zielmärkten ergänzen und erweitern sowie die geografische Präsenz von Sika weiter stärken», erklärte der Konzern aus Baar im Kanton Zug.
2019 wollte Sika noch nicht
Die in Mannheim ansässige MBCC dürfte im laufenden Jahr mit rund 7500 Beschäftigten an mehr als 130 Standorten einen Umsatz von umgerechnet 2.9 Milliarden Franken erzielen. Zum Vergleich: Sika machte zuletzt einen Jahresumsatz von rund 8 Milliarden Franken.
Sika hätte das jetzt gekaufte Bauchemiegeschäft von Konkurrent BASF bereits vor zwei Jahren haben können – und das deutlich billiger. Doch der damalige Konzernchef Paul Schuler erteilte eine Absage. Schliesslich verkaufte BASF das Bauchemiegeschäft an den US-Finanzinvestor Lone Star. Der Preis betrug damals 3.17 Milliarden Euro.