- Das Pharma-Unternehmen Vifor soll in australische Hände übergehen: Der Konzern CSL bietet 11 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 10.9 Milliarden Franken).
- Man habe den Aktionärinnen und Aktionären ein entsprechendes Angebot gemacht, teilt CSL mit.
- Was die Übernahme für die rund 2'500 Angestellten von Vifor bedeutet, ist noch nicht bekannt.
Nur einen Tag nachdem das Pharma-Unternehmen Gespräche mit dem Biotechkonzern CSL bestätigt hat, liegt am Dienstagmorgen die offizielle Offerte der Australier vor.
Knapp elf Milliarden Franken will CSL für Vifor zahlen. Für die Aktionäre von Vifor – darunter als grösste Einzelaktionäre das Ehepaar Martin und Rosmarie Ebner – Grund zur Freude: Der Aktienkurs von Vifor ist durch die Spekulationen seit Monatsbeginn um rund 40 Prozent angestiegen.
Der Vifor-Verwaltungsrat steht laut der Mitteilung hinter dem Angebot. Auch der mit einem Anteil von 23.2 Prozent grösste Aktionär, der Investor Martin Ebner, werde seine Aktien andienen.
Das Übernahmeangebot soll nun um den 18. Januar 2022 beginnen. Abgeschlossen werden könnte die Transaktion dann Mitte 2022. Voraussetzung ist, dass mindestens 80 Prozent aller Vifor-Titel angedient werden.
Seit die Gerüchte um eine mögliche Transaktion zwischen den beiden Konzernen Anfang Dezember erstmals aufkamen, sind sich Analysten uneins über die Vorteile eines solchen Deals. Einer der grössten Kritikpunkte war bislang, dass es nur wenig Raum für Synergien gebe.
Viele Gründe für Vifor-Wahl
CSL selbst schreibt, mit Vifor Pharma hole man sich ein Unternehmen ins Portfolio, das über ein «dauerhaftes und wachsendes» Geschäft mit führenden Positionen in komplementären und angrenzenden Geschäftsbereichen verfüge.
Zudem erweitere CSL sein eigenes Portfolio um sieben vermarktete Produkte und stärke so seine Position in mehreren Geschäftsbereichen. So sei Vifor Pharma ein «Partner der Wahl» für Innovationen im Bereich Nierenerkrankungen. Laut CSL wird der besagte Markt auf über 25 Milliarden US-Dollar im Jahr 2026 wachsen.