1. Schweizerische Gesundheitsbefragung
Im 5-Jahres-Abstand führt das Bundesamt für Statistik die Schweizerische Gesundheitsbefragung durch. Die neusten Ergebnisse datieren von 2012, und sie zeigen: Ein höherer Anteil als 2007 sagt von sich, immer oder oft Stress am Arbeitsplatz zu haben.
Als wichtigste Belastungsfaktoren nennen Befragte: 1. An zu viele Dinge gleichzeitig denken, 2. Ein hohes Arbeitstempo, 3. Sich beeilen müssen, um die Arbeit zu erledigen, 4. Unterbrechungen, 5. Termindruck.
2. Job-Stress-Index
Die Gesundheitsförderung Schweiz fühlt jedes Jahr den Puls der Arbeitnehmer. Die Ergebnisse der privatrechtlichen Stiftung, getragen von Kantonen und Versicherern, zeigen bereits innerhalb eines Jahres einen deutlichen Anstieg: Bezeichneten sich 2015 noch 22,5 Prozent der Befragten als gestresst, waren es 2016 bereits 25,4 %.
Einen ähnlichen Zuwachs verzeichneten die Antworten auf die Frage: «Fühlen Sie sich erschöpft?». Jeder Vierte beantwortet diese Frage mit Ja. Erschöpfung ist der Vorhof zu psychischen Erkrankungen bis hin zum Burnout.
3. Stress-Studie
Das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco führt derzeit eine neue Befragung zum Thema Stress durch. Sie wird voraussichtlich 2018 publiziert werden. Die letzten verfügbaren Ergebnisse von 2010 zeigen: Statt einem Viertel fühlten sich bereits mehr als ein Drittel häufig oder sehr häufig gestresst. Entsprechend ist der Anteil jener, die von sich sagen, sie seien nie gestresst, gesunken: 2010 empfanden sich nur noch 13,2 % als nie gestresst.
In der Seco-Umfrage kristallisieren sich ähnliche Belastungsfaktoren heraus wie in der Schweizerischen Gesundheitsbefragung. An erster Stelle stehen hier allerdings Unterbrechungen. Es folgen: 2. Arbeiten mit hohem Tempo, 3. Termindruck, 4. Umstrukturierung/Neuorganisation, 5. Ungleichgewicht zwischen Geben und Zurückerhalten.
Erklärung der Diskrepanz
4. Arbeitsmarkt-Statistik
Lenkt man den Blick auf die Daten zu Arbeitszeit, Überstunden und Absenzen des Bundesamts für Statistik, ergibt sich ein anderes Bild. Die tatsächliche Wochenarbeitszeit ist gesunken, ebenfalls die Zahl der Überstunden. Und wir sind auch nicht häufiger krank.