- Siemens will weltweit rund 6000 Jobs abbauen.
- Betroffen ist vor allem die zuletzt schwächelnde Sparte Digital Industries (DI), wie das Unternehmen mitteilte.
- Die Schweiz als grosser Siemens-Standort ist allenfalls nur am Rande betroffen.
Konzernchef Roland Busch hatte bereits im Herbst einen Stellenabbau im niedrigen bis mittleren vierstelligen Bereich angekündigt, nun gibt es konkrete Zahlen. 5600 Stellen sollen bis Ende September 2027 im zur Sparte Digital Industries gehörenden Automatisierungsgeschäft wegfallen.
Ob auch Siemens-Angestellte in der Schweiz betroffen sind, ist noch offen. So schreibt das Unternehmen auf Anfrage von SRF: «In den vom globalen Stellenabbau betroffenen Siemens-Einheiten arbeiten in der Schweiz lediglich rund 200 Mitarbeitende. Wenn es in der Schweiz einen Stellenabbau geben sollte, gehen wir davon aus, dass es nur sehr wenige Mitarbeitende betrifft.»
Das Automatisierungsgeschäft leidet seit einiger Zeit unter anderem an hohen Lagerbeständen bei Kunden und Händlern, was zu schwacher Nachfrage und schlechter Auslastung der Kapazitäten führt. Im Automatisierungsgeschäft war der Umsatz deutlich abgesackt. Zuletzt ging der Konzern aber von einer Verbesserung im laufenden Jahr aus.
Insgesamt laufen die Geschäfte bei Siemens indes gut: Im ersten Quartal machte der Konzern einen Gewinn von 2.1 Milliarden Euro. Veränderte Bedingungen in zentralen Märkten machten Anpassungen notwendig, hiess es von Siemens. Weitere 450 Stellen sollen bis Ende September des laufenden Jahres im Geschäft mit Ladelösungen für Elektrofahrzeuge wegfallen, das Siemens ausgliedern will.
Von Arbeitnehmerseite gibt es indes Kritik. «Wir haben kein Verständnis für die geplanten Massnahmen bei der DI und sind angesichts der massiven geplanten Abbauzahl überrascht und verärgert», sagte die Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats und stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates, Birgit Steinborn.