- Die umstrittene Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica hat ihren CEO Alexander Nix per sofort suspendiert.
- Cambridge Analytica reagiert damit auf Enthüllungen über zwielichtige Methoden zur Beeinflussung von Wahlen.
- Die Freistellung soll laut dem Unternehmen eine vollständig unabhängige Untersuchung von Nix' Aktivitäten ermöglichen.
Der bereits seit dem Wochenende bestehende Druck auf Cambridge Analytica stieg im Verlaufe des Tages nochmals deutlich. Der britische TV-Sender Channel 4 enthüllte, wie CEO Alexander Nix vor versteckter Kamera mit Erpressungsversuchen von Wahlkandidaten geprahlt hatte.
Wir schicken den Kandidaten ein paar Mädchen nach Hause. Wir haben viel Erfahrung in solchen Dingen.
Ein Reporter des Senders hatte sich für den Vertreter eines potenziellen reichen Kunden ausgegeben, der für den Erfolg mehrerer Kandidaten bei einer Wahl in Sri Lanka sorgen wolle.
Millionen ertrogene Nutzerdaten
Am Wochenende hatte Facebook Cambridge Analytica ausgesperrt. Das Unternehmen soll unrechtmässig erhaltene Nutzerdaten entgegen früheren Zusicherungen nicht gelöscht haben.
Nach Informationen der «New York Times» und des «Guardian» sollen einige Informationen von rund 50 Millionen Facebook-Mitgliedern zu Cambridge Analytica gelangt sein. Um sie zu sammeln, wurde eine Umfrage zu Persönlichkeits-Merkmalen aufgesetzt, die bei Facebook als wissenschaftliche Forschung angemeldet wurde. Die Daten gingen dann ohne Wissen der Nutzer an Cambridge Analytica.
Cambridge Analytica wurde bekannt als die Firma, deren Datenauswertung Donald Trump zum Sieg bei der US-Präsidentenwahl 2016 verholfen haben soll.