Viele Leute haben offenbar in der Pandemie Fotobücher drucken lassen. Den «Stay at home»-Effekt spürten Hersteller von Fotobüchern letztes Jahr jedenfalls deutlich. «Das ganze Jahr war zu beobachten, dass die Leute mehr zu Hause waren», erklärt Tobias Meyer, Marketing Director beim Fotobuch-Anbieter CEWE aus Deutschland. «Sie hatten Zeit, ihre Bilder, die sie auf ihren Datenträgern abgespeichert haben, in greifbare Erinnerungen zu verwandeln. Und dementsprechend haben sie auch mehr Produkte bestellt.»
Bestellungen verdoppelt
Etwa 11 Prozent mehr Fotobücher verkaufte CEWE während der Corona-Krise im ersten Halbjahr 2020 in der Schweiz. Bei Ifolor, dem Marktführer in der Schweiz, verdoppelten sich die Bestellungen zu Beginn der Pandemie letzten Frühling sogar. Und auch die Fotobücher von Bookfactory aus dem Kanton Zürich verkauften sich fast doppelt so gut wie im Jahr zuvor.
Dieses Jahr sieht es allerdings ganz anders aus. «Vor allem im Frühsommer haben wir das Gegenteil des Lockdown-Booms erlebt. Wir sehen jetzt quasi die Tsunami-Leere danach», sagt Christian Burkhardt von Bookfactory. Die Lust am Zusammenstellen vom Fotobuch sei den Kundinnen und Kunden inzwischen wohl etwas vergangen. «Es fehlen natürlich auch die unmittelbaren Erlebnisse wie Feste, Hochzeiten, Reisen, Ferien. Das alles ist bekanntlich Corona zum Opfer gefallen.»
Hoffen auf neues Bildmaterial
Auch bei Ifolor aus Kreuzlingen gingen die Bestellungen dieses Jahr im Vergleich zu 2020 zurück. Obwohl der zweite Lockdown Anfang Jahr nochmals einen positiven Einfluss hatte, wie das Unternehmen auf Anfrage schreibt.
Die Fotobuch-Hersteller hoffen nun darauf, dass die Leute diesen Sommer neues Bildmaterial für neue Fotoalben sammeln können. Angst, dass die besten Zeiten der Fotobücher ganz generell bald vorbei sein könnten, haben die Firmenchefs nicht. Ifolor, CEWE und Bookfactory glauben alle weiter an die Zukunft der gedruckten Fotobände. Trotz der vielen Möglichkeiten, digitale Fotoalben zu erstellen.