- Die Aktien des Baukonzerns Implenia sind zeitweise um rund 30 Prozent eingebrochen. Das Papier schloss mit einem Minus von 27 Prozent.
- Das Unternehmen hatte zuvor wegen Problemen im Auslandgeschäft Wertberichtigungen in der Höhe von 70 bis 90 Millionen Franken angekündigt.
- Experten stellen deshalb die Internationalisierungsstrategie des Konzerns in Frage.
Die Probleme im Segment International hätten sich akzentuiert und beschleunigt, teilte Implenia mit. Einmalige Bewertungsanpassungen sowie das zu erwartende tiefere Ergebnis der Sparte machten für das laufende Geschäftsjahr deshalb eine Wertberichtigung notwendig.
Hatte das Unternehmen im vergangenen August für das Gesamtjahr noch einen Betriebsgewinn auf Stufe EBIT von rund 130 Millionen Franken prognostiziert, so sind davon nun die genannten Wertberichtigungen abzuziehen. Der EBIT wird also zwischen 40 und 60 Millionen zu liegen kommen und das Reinergebnis positiv bleiben, wie der neue CEO André Wyss ausführte.
«Festhalten an internationaler Strategie»
Wyss hatte im Oktober den langjährigen Konzernleiter Anton Affentranger abgelöst und wurde in der Folge vom Verwaltungsrat mit einer umfassenden Überprüfung der Strategie und der unternehmerischen und wirtschaftlichen Risiken beauftragt.
Das Ergebnis dieser Strategie-Überprüfung will Implenia im Februar anlässlich der jährlichen Bilanzmedienkonferenz präsentieren. Es scheint aber festzustehen, dass sich Implenia nicht auf den Heimmarkt Schweiz konzentrieren will. «Wir werden am internationalen Geschäft festhalten und glauben an die Strategie, dass das Geschäft von Implenia auf den beiden Beinen Schweiz und Ausland steht», so Wyss.
Gemäss der Bank Vontobel zeigt «diese erhebliche Gewinnwarnung» erneut die inhärenten Geschäftsrisiken und wirft Fragen auf zur Internationalisierungsstrategie von Implenia.