IWF-Chefin Christine Lagarde hat ihren Rücktritt beim Internationalen
Währungsfonds eingereicht.
- Die Französin wurde Anfang Juli nominiert, um ab November die Europäische Zentralbank zu leiten. Seitdem hatte sie ihr Amt in Washington ruhen lassen.
- Der Rücktritt werde es dem IWF ermöglichen, die Auswahl ihres Nachfolgers schneller auf den Weg zu bringen, erklärte sie.
Die 63-jährige Juristin war 2011 erstmals zur IWF-Chefin gewählt worden und stand seither der mächtigen internationalen Finanzorganisation vor. Ihr Rücktritt werde per 12. September wirksam und sei «im besten Interesse des IWF», hielt Lagarde fest. Damit würde die Auswahl eines Nachfolgers beschleunigt werden.
Der IWF-Verwaltungsrat nahm ihre Entscheidung an und dankte ihr. «Unter ihrer Führung hat der Fonds den Mitgliedsstaaten erfolgreich geholfen, eine Reihe komplexer und beispielloser Herausforderungen zu navigieren, darunter die Auswirkungen der globalen Finanzkrise und deren Nachwirkungen», hiess es.
Zum Interimschef wurde Lagardes Stellvertreter David Lipton berufen, ein US-Ökonome.
Lagardes potenzieller neuer Arbeitgeber, die Europäische Zentralbank mit Sitz in Frankfurt, entscheidet über die Geldpolitik in der Euro-Zone. Die Amtszeit an der EZB-Spitze dauert acht Jahre und kann nicht verlängert werden. Draghis Amtszeit endet Ende Oktober.
Endgültige Entscheidung im Oktober
Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten Lagarde vorgeschlagen, vergangene Woche wurde die Nominierung von den Euro-Finanzministern bestätigt. Nun wird das Europaparlament konsultiert. Die Staats- und Regierungschefs werden wohl im Oktober endgültig entscheiden.