- Trotz der Affäre um die salmonellenverseuchten Kinder-Produkte aus dem Hause Ferrero kurz vor Ostern ist die Nachfrage nach Schokolade in der Schweiz weiter hoch.
- Die Schweizer Detailhändler zeigen sich mit dem Verkauf von Schokoladenprodukten bislang zufrieden.
- Coop und Migros seien vom Skandal nicht tangiert worden, sagen die jeweiligen Mediensprecher.
Ostern 2022 laufe sowohl im Online- als auch im stationären Markt sehr gut und erfreulich, sagte ein Sprecher des Detailhändlers Migros gegenüber der Nachrichtenagentur AWP.
Ostern sei nach Weihnachten die zweitumsatzstärkste Zeit des Jahres für das Unternehmen. Die Migros führte in ihrem Sortiment etwa zehn Kinder-Produkte, die vom Rückruf durch Ferrero betroffen waren.
Die Genossenschaft verkauft jedoch hauptsächlich Eigenmarkenprodukte, wie zum Beispiel Chocolat Frey. Bei Coop machten sich einige Kunden Sorgen, ob ihre kürzlich gekauften Kinder-Produkte vom Rückruf betroffen seien. Trotzdem zeigt sich der Detailhändler mit den Osterverkäufen bislang «sehr zufrieden».
Die letzten Tage vor Ostern sind entscheidend für die Verkäufe.
Besonders beliebt seien die Eigenmarke Halba und Schokoladenprodukte mit Bio-Stempel. Die letzten Tage vor Ostern seien jedoch «entscheidend» für die Verkäufe, so ein Sprecher.
Lindt merkt an, dass die Kinder-Affäre bei den Kunden einige Sorgen ausgelöst hat, möchte aber beruhigen: «Die Sicherheit unserer Konsumentinnen und Konsumenten hat für Lindt oberste Priorität», betont ein Sprecher. Alle Produkte, die die Fabrik verlassen, würden einer strengen Qualitätskontrolle unterzogen werden.
Online-Verkäufe wachsen
Angetrieben durch die Pandemie wächst der Online-Verkauf auch von Schokolade weiter. «Die Online-Nachfrage nach Osterschokolade ist in den letzten Jahren stark gestiegen», erklärte ein Sprecher bei Coop. Ähnlich klingt es bei Läderach, wo sich der Internetverkauf «sehr gut entwickelt» habe.
Steigende Produktionskosten und Rohstoffpreise
Es scheint also, dass die Einkaufsgewohnheiten, die während der Pandemie entstanden sind, auch im Lebensmittelbereich fortbestehen. Die Schokoladenhersteller haben, wie viele andere Branchen auch, mit steigenden Produktionskosten und einer allgemeinen Preisinflation zu kämpfen. «Derzeit sind wir mit einer hohen Volatilität und steigenden Rohstoffpreisen konfrontiert», sagte ein Sprecher von Lindt & Sprüngli.
Einerseits sind mit der Pandemie unter anderem die Kosten für Energie, Rohstoffe und Verpackungen stark gestiegen. Andererseits verstärkte der Krieg in der Ukraine die Verknappung der Rohstoffe und den Preisanstieg. Lindt & Sprüngli sieht sich daher «gezwungen», die Preise für seine Produkte künftig anzupassen.
Bei Läderach wird die Inflation aufmerksam beobachtet, wie ein Sprecher erklärte. «Wir arbeiten an der Effizienz unserer Prozesse.» Wenn dies nicht ausreiche, werde auch Läderach die gestiegenen Preise an seine Kunden weitergeben müssen.