- In der Rechnung des Pharmakonzerns Roche haben die stark rückläufigen Corona-bezogenen Umsätze deutliche Spuren hinterlassen.
- Im ersten Quartal 2023 schrumpfte der Konzernumsatz um 6.8 Prozent auf 15.3 Milliarden Franken, gab Roche bekannt.
- Analysten hatten allerdings mit einem stärkeren Rückgang gerechnet.
Besonders deutlich machten sich die weggefallenen Corona-Umsätze in der Diagnostiksparte bemerkbar, deren Umsatz um 31 Prozent auf 3.6 Milliarden Franken absackte. Das Geschäft mit Coronatests hatte der kleineren Roche-Sparte in den letzten Jahren einen Höhenflug beschert.
Die Pharmasparte hingegen erzielte im ersten Quartal Umsätze von 11.7 Milliarden Franken, ein Plus von fünf Prozent. Hier habe sich das erst Anfang 2022 eingeführte Augenmedikament Vabysmo zum grössten Wachstumstreiber der Division entpuppt, wie Roche berichtete.
Vorsichtiger Ausblick auf Gesamtjahr
Die ausgewiesenen Zahlen liegen überwiegend über der erwarteten Spanne der Analystenschätzungen. Gewinnzahlen legt Roche nach drei Monaten traditionell nicht vor. Der seit Mitte März amtierende neue Konzernchef Thomas Schinecker bekräftigte die noch von seinem Vorgänger Severin Schwan formulierten vorsichtigen Jahresziele. So geht der Konzern zu konstanten Wechselkursen von einem Rückgang der Umsätze im niedrigen einstelligen Prozentbereich aus.
Unter Ausklammerung der stark rückläufigen Covid-19-Verkäufe rechnet die Roche-Führung weiterhin mit einem soliden zugrundeliegenden Verkaufswachstum in beiden Divisionen.
Mit Blick auf die Belastungsfaktoren hatte Roche bislang wegen des rückläufigen Corona-Geschäftes mit einem Umsatzrückgang von etwa fünf Milliarden Franken gerechnet. Nachahmerprodukte für die altgedienten Blockbuster Avastin, Herceptin und Rituxan dürften die Umsätze um rund 1.6 Milliarden schmälern.