Zum Inhalt springen

Nervöse Aktienmärkte Mit bangem Blick in die neue Börsenwoche

  • Neue Unwägbarkeiten für die angeschlagenen Börsen: die USA publizieren neue Inflationszahlen.
  • Banker warnen vor explodierenden US-Staatsschulden und mangelnder Ausgaben-Disziplin im Staatsbudget.
  • Steigende Zinsen könnten die hohen Staatsschulden weiter verteuern.

Die US-Börsen haben zwei miserable Wochen hinter sich. Und sie haben alle anderen Börsenplätze in der Welt, auch die Schweizer Börse, mit sich herunter gezogen.

SMI erholt sich

Box aufklappen Box zuklappen

Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel in der neuen Woche deutlich fester aufgenommen. Der SMI lag um halb elf um rund 1,8 Prozent im Plus bei 8840 Punkten. Kurzfristig sollten Anleger aber weiter mit weiteren Turbulenzen rechnen, sind sich Händler und Analysten einig.

Link zum Thema

Die Chefin des internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, ist trotzdem nicht beunruhigt. Sie wolle trotz der Börsenturbulenzen der letzten zwei Wochen keinen Alarm schlagen, sagte Lagarde an einer Konferenz in Dubai. Die Weltwirtschaft sei robust und wachse mit fast vier Prozent.

Inflationszahlen und Infrastrukturprogramm

Nervöser als die IWF-Chefin gehen viele Börsenhändler in die neue Woche hinein. Dies einerseits, weil Mitte der Woche in den USA neue Inflationszahlen publiziert werden. Fallen diese höher aus als erwartet, werde das den Börsen weiter zusetzen, glauben die Händler. Ist aber das Gegenteil der Fall, könnte die Talfahrt auch abgebremst oder gestoppt werden.

Andererseits sorgen sich Händler um die explodierenden Staatsschulden der USA. Am Freitag hat der Kongress ein Budget verabschiedet, dass in den nächsten zwei Jahren 300 Milliarden Dollar mehr Ausgaben vorsieht. Und heute Montag will Washington ein Infrastrukturprogramm vorstellen, das weitere 1,5 Billionen Dollar kosten soll.

«Alles andere als solide»

Der Ökonom Andreas Busch von der Bank Bantleon sagt dazu: «Was den US-Staat angeht, sehe ich das schon als sehr bedenklich an.» Dass man jetzt in einer Phase, in der man eigentlich für schlechtere Zeiten sparen müsste, die Schulden ausweite, sei alles andere als solide.

Weil gleichzeitig wegen der Steuerreduktionen weniger Geld in die Staatskasse fliesst, werden die USA dieses Jahr fast eintausend Milliarden Dollar neue Schulden aufnehmen müssen – doppelt so viel wie noch im letzten Jahr. Höhere Schulden also, die wegen steigender Zinsen auch noch teurer werden könnten.

Meistgelesene Artikel