Die App kommt frisch daher, ist spielerisch gestaltet, die Kundinnen und Kunden werden per Du angesprochen und als Influencer haben die Banken den 26-jährigen Sänger Luca Hänni engagiert. In einem Werbevideo sagt dieser, mit dem Investieren habe er sich bisher noch nicht so beschäftigt. Aber das ändere sich hoffentlich jetzt, mit dem einfachen Angebot von «Yuh».
Luca Hänni, der für sein Alter schon ein ordentliches Einkommen erzielen dürfte, passt nur halbwegs zur Zielgruppe der neuen App. Yuh-Chef Markus Schwab, sagt: «Es ist sicherlich so, dass wir unsere Retailkunden ansprechen wollen, die sich vielleicht noch nicht so gut im Trading auskennen, die aber gerne auch mal kleinere Beträge investieren wollen.» Möglich ist eine Konto-/Depot-Eröffnung ab 18 Jahren.
Eigener Token «Swissqoin»
Tatsächlich ist das Interesse der Jungen am Investieren gestiegen. Fast täglich lesen sie von neuen Kursrekorden beim Bitcoin oder bei den Aktien von hippen Unternehmen wie Tesla, Netflix und Co. Aber an der Börse kann man bekanntlich nicht nur gewinnen.
Wie verhindert «Yuh», dass die Jungen ihr ganzes Erspartes verzocken? «Sicherstellen kann ich das nicht. Am Ende ist jede und jeder selbst verantwortlich und entscheidet, wie er sein Geld anlegen oder brauchen will. Aber wir werden bei der Konto-Eröffnung zu Beginn selbstverständlich aufklären und dann auch immer wieder Hinweise geben, wie man mit dem Thema Investieren umgehen soll», sagt Schwab.
Wir werden immer wieder Hinweise geben, wie man mit dem Thema Investieren umgehen soll.
In Sachen Kundenbindung geht «Yuh» innovative Wege: Die App-Macher haben dazu einen eigenen Token kreiert, den sogenannten «Swissqoin». Dieser wird mit Erträgen aus dem Yuh-Bankgeschäft hinterlegt und kann ebenfalls gehandelt werden. Der «Swissqoin» lasse die Benutzer am Erfolg der App teilhaben, sagt Markus Schwab.
Anlegen leicht gemacht
Mit Aktien handeln, Zahlungen ausführen oder «Yuh» weiterempfehlen – für all das erhält der Kunde eine gewisse Anzahl «Swissqoins». Je mehr App-Nutzer, je höher der Wert des Tokens. Die Idee dahinter? Die App soll Spass bereiten und den Benutzer so oft wie möglich zum Handeln auf die Plattform locken.
Ansonsten unterscheidet sich «Yuh» funktional wenig von den bestehenden Digitalbanken: kostenlose Kontoführung, gratis Kreditkarte sowie die Möglichkeit, In- und Auslandszahlungen zu tätigen. Im Moment geniesst die App von Postfinance und Swissquote also vor allem beim einfachen Anlegen ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. Wie viele Kundinnen und Kunden neben Luca Hänni gewonnen werden, will Yuh-Chef Markus Schwab Ende Jahr sagen: «Ich bin da für volle Transparenz.»