- Mobile-Kunden des Kabelnetzbetreibers UPC werden in Zukunft auf dem Netz von Swisscom surfen und telefonieren – und nicht mehr auf dem Netz von Salt.
- UPC setzt neben einem attraktiven Preisangebot auch auf die Netzqualität und die führende Technologie von Swisscom.
- Bei den Fernseh-Übertragungsrechten bleiben die beiden Breitband-Anbieter aber harte Konkurrenten und haben gegenseitig bei der Wettbewerbskommission Klagen eingereicht.
UPC betreut rund 100'000 Mobilfunk-Kunden. Statt auf dem Netz von Salt, der ehemaligen Orange, benutzen sie ab 2019 das Mobile-Netz von Swisscom. Die Umstellung werde automatisch erfolgen, die Kunden müssten dabei nichts unternehmen, teilte UPC mit.
In einer Ausschreibung habe Swisscom UPC ein attraktives Angebot gemacht, begründet der Kabelnetzbetreiber den Wechsel des Carriers. Zu den finanziellen Details wollte sich UPC auf Anfrage nicht äussern. Ausschlaggeben sei das hervorragende Mobilfunk-Netz und zudem sei Swisscom führend bei neuen Technologien.
Swisscom ihrerseits begründet den Deals damit, Mehreinnahmen zu generieren und so Mobilnetz-Investitionen zu amortisieren. Swisscom «biete jedem Drittanbieter einen Netzzugang zu attraktiven Bedingungen an», liess sie verlauten.
Beinharter Konkurrenzkampf
Die neue Partnerschaft beschränkt sich auf den Mobilfunk. In anderen Geschäftsbereichen bleiben Swisscom und UPC, ein Tochterunternehmen des Breitbandanbieters Liberty Global, hingegen harte Konkurrenten.
Namentlich bei den Fernseh-Übertragungsrechten für Fussball und Eishockey. Hier schenken sich die beiden Unternehmen nichts. Swisscom hat bei der Wettbewerbskommission (Weko) eine Klage gegen UPC eingereicht, weil diese ihr die Eishockey-Rechte nicht weitergeben will. Im Raum steht zudem eine Klage von UPC gegen Swisscom wegen der Vergabe der Fussball-Rechte.