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Neue Vorschriften der USA «Das ist ein harter Schlag für Huawei»

Google muss die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Telekommunikationskonzern Huawei einschränken. Die neuen Vorschriften der US-Regierung stehen im Zusammenhang mit mutmasslicher Spionagegefahr. Die Folgen für Huawei seien weitreichend, sagt SRF-Digitalredaktor Peter Buchmann.

Peter Buchmann

SRF-Digitalredaktor

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Peter Buchmann arbeitet seit 2013 bei der SRF-Digitalredaktion. Zuvor war er als Entwickler tätig. Buchmann blickt auf ein Studium der Japanologie, Sinologie und Informatik zurück.

SRF News: Wenn Google nicht mehr oder eingeschränkt mit Huawei zusammenarbeitet – was bedeutet das für Huawei-Handy-Besitzer?

Peter Buchmann: Die nächste Generation der Huawei-Smartphones wird stark eingeschränkt. Man hat dann keinen Zugang mehr zum Google-App-Store. Google liefert auch keine Sicherheits-Updates mehr.

Aktuelle Geräte sollen von diesen Massnahmen nicht betroffen sein.
Autor: Peter Buchmann SRF-Digitalredaktor

Aktuelle Geräte sollen von diesen Massnahmen aber nicht betroffen sein. Wer bereits ein Huawei-Smartphone hat, soll also weiterhin Zugang zum Google-App-Store haben, und auch die Betriebssystem-Updates stehen weiterhin zur Verfügung.

Gibt es spezielle Google-Apps, die auf Huawei-Handys bald nicht mehr funktionieren?

Google-Dienste generell kann man in Zukunft auf einem Huawei-Smartphone nicht mehr nutzen. Dazu gehören E-Mail oder Google Maps. Doch auch hier gilt: Von dieser Massnahme sind jene nicht betroffen, die bereits ein Huawei-Smartphone benutzen.

Wie hart trifft das Huawei, wenn es künftig zumindest teilweise auf Android verzichten müsste?

Es ist ein sehr harter Schlag für den chinesischen Smartphone-Hersteller. Huawei kann zwar das Android-Betriebssystem auch in Zukunft noch nutzen. Das Betriebssystem ist Open Source – Google stellt dem Quellcode jedermann frei zur Verfügung.

Es ist ein sehr harter Schlag für den chinesischen Smartphone-Hersteller.
Autor: Peter Buchmann SRF-Digitalredaktor

Aber Google hat die direkte Zusammenarbeit mit Huawei abgebrochen und das hat weitreichende Konsequenzen. So wird wohl Huawei künftig nicht mehr im Voraus über Änderungen am Betriebssystem und neue Features informiert. Auch bei der Integration von Hardware-Komponenten fehlt in Zukunft die Unterstützung von Google.

Könnte Huawei ein eigenes Betriebssystem zu entwickeln?

Das ist sehr unwahrscheinlich. Zum einen ist die Entwicklung eines eigenen Betriebssystems sehr aufwendig. Das geht nicht auf die Schnelle. Zum anderen fehlen auf einem neuen Betriebssystem die Apps. Die Android-Apps könnte man nicht einfach auf einem neuen Betriebssystem nutzen.

Das ist ein Teufelskreis: Ohne Apps gibt es keine Kunden, und ohne Kunden programmiert niemand Apps für das neue Betriebssystem.

Laut Experten wird auch der 5G-Ausbau leiden, ebenso Firmen in den USA und Europa.
Autor: Peter Buchmann SRF-Digitalredaktor

Die USA liegen Huawei ziemlich viele Steine in den Weg. Was bedeutet das insgesamt für die Telekommunikationsbranche?

Einige Experten gehen davon aus, dass der US-Boykott weltweit den Ausbau des 5G-Netzes bremsen wird. Davon wären auch amerikanische und europäische Firmen betroffen. Auch für diese ausländischen Lieferanten ist das ein Schlag.

Google selber dürfte von der Massnahme nicht begeistert sein, weil sie dem Android-Brand insgesamt eher schadet. Ich könnte mir deshalb vorstellen, dass die Trump-Administration in den USA unter Druck gerät. Inwieweit der Präsident zu Kompromissen bereit ist, wird sich zeigen.

Das Gespräch führte Daniel Hofer.

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