- Die Credit Suisse (CS) bläst den Börsengang ihres Schweizer Geschäfts ab.
- Neues Kapital soll stattdessen an den Kapitalmärkten beschafft werden.
- Die Grossbank erwirtschaftete im ersten Quartal des Jahres einen Gewinn in der Höhe von 596 Millionen Franken.
Weniger als eineinhalb Jahre nach der letzten Kapitalerhöhung zapft die Credit Suisse erneut die Anleger an. Rund 4 Mrd. Franken will sich die zweitgrösste Schweizer Bank am Markt besorgen und damit die Debatte um eine zu dünne Kapitaldecke beenden. Mit der Transaktion soll die Kernkapitalquote auf 13,4 Prozent klettern von derzeit 11,7 Prozent.
Aktionäre müssen das Okay geben
Den geplanten Teil-Börsengang des Schweizer Geschäfts streicht die Credit Suisse. Mit der Kapitalerhöhung am Finanzmarkt kann die Bank die volle Kontrolle über die lukrative Schweizer Einheit behalten.
Über die Aufstockung des Kapitalpolsters müssen die Aktionäre an einer ausserordentlichen Generalversammlung am 18. Mai abstimmen. Das teilte die CS zwei Tage vor ihrer ordentlichen Generalversammlung mit.
Aus Sicht der Aktionäre sei die Variante mit einer Kapitalerhöhung besser, hält Verwaltungsratspräsident Urs Rohner fest.
Der vollständige Besitz ist der richtige Weg, der sich für die Aktionäre auszahlen wird
Wie die CS weiter mitteilte, sei sie erfolgreich ins neue Jahr gestartet. In den ersten drei Monaten verdiente sie unter dem Strich 596 Mio. Franken. Das ist der höchste Quartalsgewinn seit anderthalb Jahren und mehr als Finanzanalysten erwartet haben. Im Vorjahresquartal resultierte noch ein Verlust von 302 Mio. Franken.
Die Bank begründet den Quartalsgewinn mit einem besseren Handelsgeschäft und mit tieferen Verlusten in jenen Geschäftsbereichen, die sie aufgeben will. Geschäftlich konnte sich die CS nur im Investmentbanking steigern.