Holz und Digitalisierung, das will auf den ersten Blick nicht zusammenpassen. Hier das Naturprodukt par excellence in der Baubranche, da die unendlichen Zahlenreihen.
Doch die beiden passten zusammen, sagt Thomas Wehrle, Chef neue Technologien im Holzbau bei der Laufenburger Baufirma Erne: «Der Holzbau beschäftigt sich schon seit 30 Jahren mit der Digitalisierung, um Maschinen anzusteuern. Neu kommt jetzt auch der Austausch mit externen Partnern. Architekten oder Kunden fordern digitale Daten oder können diese auch selber liefern.»
Der Holzbau beschäftigt sich schon seit 30 Jahren mit der Digitalisierung.
Vor 30 Jahren programmierte man eine Säge und befahl ihr, aus Holzstämmen Balken einer bestimmten Grösse zu sägen. Auch dafür brauchte es Daten. Heute hingegen kommt der Architekt mit seinen digitalen Plänen für beispielsweise ein viergeschossiges Haus, das aus Holz gebaut werden soll.
Diese Daten werden bei Erne eingelesen, die Maschinen wissen so viel schneller als früher, welche Holzbauteile wie gesägt werden sollen.
Der Roboter braucht den Menschen – noch
In Zusammenarbeit mit einer Roboterfirma für die Autoindustrie und der ETH Zürich hat Erne nun einen Roboter entwickelt, der noch einen Schritt weiter geht. Er berechnet selber, welche Teile er herstellen muss, um beispielsweise eine schräge Wand zu bauen.
Derzeit hält der Roboter die Holzstücke erst passgenau hin. Der Mensch schraubt sie noch selber zusammen. Diese Zusammenarbeit sei das Beste, sagt Thomas Wehrle. Im vorliegenden Fall weiss der Roboter viel schneller, in welchem Winkel und in welchem Abstand er die Holzstücke hinhalten muss. Der Mensch hingegen ist besser im Erkennen, ob es so auch wirklich geht.
Und wenn die künstliche Intelligenz kommt?
Mit dem Aufkommen der künstlichen Intelligenz lernt der Roboter allerdings immer mehr selber – auch aus eigenen Fehlern. Wehrle: «Die künstliche Intelligenz wird irgendwann kommen. Inwiefern sie einen wirklichen Einfluss auf die Fertigungsprozesse hat, kann ich nicht sagen. Das weiss wohl niemand so richtig.»
Bis jetzt führte die Roboterisierung beim Bauunternehmen Erne zu mehr Arbeitsplätzen. Der Roboter musste unterhalten, gewartet und mit Daten gefüttert werden. Komme aber die künstliche Intelligenz, sei sehr offen, ob weitere Stellen benötigt würden, sagt Wehrle. Die gleiche Arbeit könne dann möglicherweise auch mit weniger Menschenhänden erledigt werden.